Baupläne für Oskar Schindlers Fabrik versteigert
Mehrere Dokumente des deutschen Industriellen Oskar Schindler, der im Zweiten Weltkrieg viele Juden vor dem Tod rettete, sind im Internet versteigert worden. Die Baupläne für die Erweiterung von Schindlers Emailwarenfabrik in Polen wechselten für umgerechnet knapp 48.000 Euro den Besitzer, wie das US-Auktionshaus RR Auction gestern mitteilte.
Die Unterlagen aus dem Jahr 1943 beziehen sich auf Unterkünfte, in denen jüdische Arbeiter untergebracht wurden, um sie vor den Gräueltaten im nahe gelegenen Konzentrationslager Plaszow zu schützen. „Diese Pläne wurden genutzt, um einen Teil von Schindlers Zufluchtsort zu bauen, und nehmen daher einen besonderen Platz in der Geschichte ein“, erklärte der stellvertretende Leiter des Auktionshauses, Bobby Livingston, der Nachrichtenagentur AFP.
Schindler rettete während des Nationalsozialismus mehr als 1.000 Juden vor dem Tod, indem er sie über eine Namensliste als Arbeiter anforderte. Hollywood-Regisseur Steven Spielberg verfilmte die Geschichte 1993 unter dem Titel „Schindlers Liste“. Für ein Originalexemplar von Schindlers Namensauflistung, das im Internet zur Auktion für mindestens drei Millionen Dollar (rund 2,3 Millionen Euro) angeboten wurde, fand sich im Juli kein Käufer.