Wahlkampf auf der Straße: Norwegens Premier als Taxilenker

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Für einen direkten Kontakt mit der Bevölkerung hat sich Norwegens Ministerpräsident Jens Stoltenberg in einen Taxifahrer verwandelt.

An einem Juni-Nachmittag fuhr der Chef der Arbeiterpartei inkognito durch die Hauptstadt Oslo und ließ sich dabei mit versteckter Kamera filmen, wie er gestern bekanntgab. Ein dreiminütiges Video mit Ausschnitten seiner im Taxi geführten Gespräche mit Bürgern veröffentlichte Stoltenberg unter anderem auf den Internetplattformen Facebook, Twitter und YouTube.

„Was die Leute wirklich denken“

„Es ist wichtig für mich zu hören, was die Leute wirklich denken“, so der Politiker. „Und wenn es einen Ort gibt, an dem die Menschen ihre Meinung sagen, ist es ein Taxi.“ Das Video erscheint inmitten des Wahlkampfes zur Parlamentswahl am 9. September, bei der Stoltenberg und seine linke Koalition nicht zu den Favoriten zählen.

Der Regierungschef trug für sein Experiment die Uniform der Taxifahrer von Oslo und fuhr in einem schwarzen Mercedes durch die Hauptstadt. „Ich bin seit acht Jahren nicht gefahren“, beichtete er einer Frau, die ihn erkannte.

Eine ältere Dame, die Stoltenberg ebenfalls erkannte, wetterte gegen die „Millionengehälter der Chefs“ und sagte, „als Regierungschef“ müsse er etwas dagegen tun. Ein anderer Kunde sagte dem Fahrer, er ähnle aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet dem Ministerpräsidenten.

Video dazu in iptv.ORF.at