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Merkel will eine ganze neue Amtszeit

Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel hat erneut Spekulationen dementieren lassen, dass sie im Falle einer Wiederwahl bereits 2016 aus der Politik ausscheiden will. Das Magazin „Stern“ berichtet in einer Kolumne ohne Angaben von Quellen, dass Merkel 2016 aus der Politik ausscheiden wolle.

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"Die Behauptung des ‚Stern‘ entbehrt jeder Grundlage. Es gilt, was die Bundeskanzlerin bereits am 18. April in einem Interview mit der „Bild"-Zeitung gesagt hat“, sagte der stellvertretende Regierungssprecher Georg Streiter der Nachrichtenagentur Reuters. Merkel hatte damals betont: „Ich will die christlich-liberale Koalition fortsetzen, und ich will mich als Bundeskanzlerin in der ganzen nächsten Legislaturperiode weiterhin für unser Land und die Menschen einsetzen.“

In dem Magazin wird als Begründung für den angeblichen vorzeitigen Rückzug genannt, dass Merkel 2016 62 Jahre alt werde und ihr Mann 67. Außerdem feiere sie dann ihr 25-jähriges Jubiläum in der Bundespolitik. Merkel plane dann keine erneute Karriere auf internationaler Ebene, sondern eine Reise von Alaska bis Feuerland. Der Rückzug ein Jahr vor der Wahl solle einem Nachfolger die Chance geben, sich einzuarbeiten.

Kandidatur 2017 nicht sicher

Bereits im April hatte die „Bild“-Zeitung über einen vorzeitigen Rückzug Merkels im Falle eines Wahlsieges 2015 spekuliert. Immer wieder werden auch in Brüssel Gerüchte gestreut, Merkel strebe einen Topposten in der EU an. Das wurde wiederholt dementiert. In dem „Bild“-Zeitungsinterview ließ Merkel nur eine Frage offen - jene nach einer weiteren Kandidatur 2017. Sie entscheide die Dinge, „wenn sie anstehen“, sagte sie.

Merkel gilt jedenfalls als ein Phänomen in der Politik der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren wurde sie in Hamburg als Tochter eines Pfarrers. Sie wuchs in der DDR auf und kam mit der Wende als Naturwissenschaftlerin in die Politik. Merkel wurde in den Augen vieler CDU-Männer als Übergangskandidatin CDU-Chefin - aber sie blieb. Im Dezember 2012 wurde sie mit fast 98 Prozent - ihrem bisher besten Ergebnis - zum sechsten Mal als Parteivorsitzende wiedergewählt. Viele meinen, dass ihr auch der Sieg in der kommenden Bundestagswahl sicher ist.

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