Fotopapierhersteller Ilford ist bankrott

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Der Westschweizer Fotopapierhersteller Ilford hat keinen neuen Geldgeber gefunden und ist damit bankrott. Die 220 Angestellten wurden gestern am Firmenstandort in Marly über die Situation in Kenntnis gesetzt. Ein Gericht entscheidet in den nächsten Tagen, ob offiziell der Konkurs verhängt wird.

Die einstige Ciba-Tochter Ilford hatte bis zuletzt die Hoffnung auf einen neuen Investor nicht aufgegeben. Am 2. Juli hatte Personalchefin Susanne Badini noch gesagt, das Unternehmen habe weiterhin „ziemlich realistische Chancen“, einen neuen Investor zu finden. Es sei „nur eine Frage des Timings“, bis eine Lösung gefunden werde.

Ehemaliges Flaggschiff der Branche

Einen Tag zuvor hatte der englische Investor Paradigm Global Partners LLP sein finanzielles Engagement bei Ilford zurückgezogen. Drei Jahre davor hatten die Briten die Firma dem japanischen Papierkonzern Oji Paper abgekauft.

Ilford war einst das Flaggschiff der Branche für die Entwicklung und Herstellung von beschichteten Produkten für die Foto- und Druckindustrie. In den vergangenen Jahren war die Firma aber zunehmend unter Druck geraten. Einerseits wurde die Situation in der Fotoproduktionsbranche angesichts der Digitalfotografie generell schwierig. Andererseits litt Ilford auch unter dem starken Franken, da das Unternehmen beinahe den gesamten Umsatz im Ausland erwirtschaftet.