Bolschoi-Musiker stirbt nach Sturz in Orchestergraben

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Ein 65 Jahre alter Geiger ist am legendären Moskauer Bolschoi-Theater in einen sechs Meter tiefen Orchestergraben gestürzt und im Krankenhaus an seinen Verletzungen gestorben. Der Konzertmeister Viktor Sedow (zweite Violine) habe 40 Jahre am größten Staatstheater Russlands gearbeitet, das Ensemble sei schockiert wegen des Unglücks, sagte Bolschoi-Sprecherin Katja Nowikowa heute.

Ermittler sprachen von einem Unfall. Demnach verunglückte Sedow gestern in dem unbeleuchten Graben, wo er zunächst bewusstlos auf dem Betonboden gefunden worden war. Er starb heute im Krankenhaus. Der Vorfall soll sich nach einer morgendlichen Probe ereignet haben. Einzelheiten zum Hergang waren zunächst nicht bekannt.

Bolschoi-Ballettchef nach Säureangriff fast blind

Das weltberühmte Theater kommt seit Monaten nicht zur Ruhe. Nach mehreren Skandalen musste in der vergangenen Woche Generaldirektor Anatoli Iksanow seinen Hut nehmen.

Für weltweites Aufsehen sorgte Mitte Jänner ein Säureanschlag auf Ballettchef Sergej Filin, der seit Monaten in einer deutschen Augenklinik seine Verätzungen behandeln lässt. Er ist trotz zahlreicher Augenoperationen fast blind. Die Leitung des Theaters übernahm in dieser Woche Wladimir Urin, der vorher das Stanislawski-Musiktheater in Moskau geführt hatte.