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Drogen vermutet

Die panamaischen Behörden haben am Montag ein aus Kuba kommendes nordkoreanisches Schiff gestoppt, das Raketenbauteile geladen hatte. Das erklärte der Präsident Panamas, Ricardo Martinelli, auf Radio Panama. Anfangs habe man Drogen auf dem Schiff vermutet, so Martinelli. Doch dann habe man eine Ladung gefunden, die noch besorgniserregender sei.

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Wie Martinelli erläuterte, schöpfte die Polizei in Colon an der atlantischen Zufahrt des Kanals Verdacht, das Schiff könnte Drogen geladen haben. Daraufhin wurde das Schiff, das große Mengen Zucker transportierte, durchsucht. „Wir begannen, den Zucker zu entladen, und wir fanden zwei Container, die vermutlich ausgefeilte Raketenausrüstung enthalten, und das ist nicht erlaubt“, sagte Martinelli.

„Kanal des Friedens“

„Die Welt muss erkennen: Man kann nicht einfach undeklarierte Waffen durch den Panamakanal transportieren“, so der Präsident weiter. „Der Panamakanal ist ein Kanal des Friedens und nicht des Krieges“, sagte er. Der knapp 80 Kilometer lange Kanal ist eine der wichtigsten internationalen Wasserstraßen.

Screenshot des Twitteraccounts von Riccardo Martinelli

Screenshot Twitter

Martinelli postete via Twitter ein Bild der verdächtigen Ladung

Martinelli berichtete, auf dem Schiff hätten sich dramatische Szenen abgespielt: Der Kapitän des Schiffes habe versucht, Selbstmord zu begehen, als die Polizei an Bord ging: „Der Kapitän versuchte, Suizid zu begehen, und die Mannschaft leistete Widerstand“, so Martinelli, der betonte, das Schiff werde nun zur weiteren Untersuchung an der Weiterfahrt gehindert.

Verbündeter Nordkoreas

Kuba, das nur 144 Kilometer von den USA entfernt ist, ist einer der wenigen Verbündeten des weitgehend isolierten Regimes in Nordkorea. China ist der wichtigste Alliierte Pjöngjangs, das im Februar trotz internationaler Warnungen und Appelle seinen dritten Atomtest durchführte. Wiederholt droht das stalinistische Regime den USA in schrillen Worten mit einem Angriff.

1962 hatte die Kuba-Krise am Höhepunkt des Kalten Kriegs rund um die drohende Stationierung sowjetischer Raketen auf der Insel die Welt an den Rand eines Atomkriegs gebracht. Der 13-tägige diplomatische und militärische Krimi endete, als sich US-Präsident John F. Kennedy und sein sowjetischer Konterpart Nikita Chruschtschow auf einen Kompromiss einigten: Die UdSSR zog die Raketen ab, im Gegenzug gaben die USA eine Garantie ab, das kommunistische Kuba nicht anzugreifen. Kennedy willigte zudem ein, US-Raketen aus der Türkei abzuziehen.

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