Zwei-Milliarden-Deal: LVMH übernimmt Loro Piana
Der französische Luxusartikelkonzern Louis Vuitton Moet Hennesy (LVMH) hat laut italienischen Medienberichten die Mehrheit am Traditionsunternehmen Loro Piana übernommen. Nach Angaben der Tageszeitung „La Stampa“ (Onlineausgabe) muss LVMH-Chef Bernard Arnault für den Deal tief in die Tasche greifen: Genannt wurden rund zwei Milliarden Euro.
Das in Valsesia in der italienischen Region Piemont angesiedelte Unternehmen zählt zu den weltgrößten Kaschmirherstellern und spielt auch im Handel mit Wolle global eine zentrale Rolle.
Arnault sprach den Angaben zufolge von einer seltenen Gelegenheit, da es sich um ein Unternehmen mit einzigartiger Qualität handle. Er lobte die Entscheidung der bisherigen Eigentümer Sergio und Pier Luigi Loro Piana für den Verkauf von 80 Prozent des Unternehmens an LVMH. Die restlichen Anteile sollen weiter bei der Loro-Piana-Familie bleiben. Diese soll auch weiterhin die Firma leiten. Zum LVMH-Imperium zählen unter anderen Nobelmarken wie Vuitton, Kenzo und Givenchy sowie die Champagnermarke Moët et Chandon.
„Made in Italy“ immer öfter in ausländischer Hand
Auch an den italienischen Modeunternehmen Bulgari, Fendi und Pucci ist LVMH mehrheitlich beteiligt. Erst vor wenigen Tagen übernahm der Konzern zudem die Mailänder Nobelkonditorei Pasticceria Cova. Nun wechselt laut „Corriere della Sera“ eine weitere namhafte Marke des Landes ins Ausland. Gleich mehrere italienische Unternehmen finden sich mit Gucci, Brioni und Pomellato auch beim französischen LVMH-Konkurrenten Kering-Ppr der Familie Pinault.