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540 auffällige Produkte

Die meisten gefährlichen Lebens- oder Futtermittel gelangen aus China nach Europa. Insgesamt 540 auffällige Produkte aus China meldeten die nationalen Behörden im vergangenen Jahr an das europäische Informationssystem RASFF. Das teilte die EU-Kommission in ihrem Jahresbericht zu dem System Anfang Juni mit.

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Über RASFF tauschen sich die nationalen Behörden über Produkte aus, die eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen können. Neben den EU-Staaten sind auch Norwegen, Liechtenstein und Island beteiligt, die Schweiz ist teilweise auch dabei.

Von Farbstoffen bis Schimmelgift

In der Affäre um als Rindfleisch deklariertes Pferdefleisch nutzten die Staaten RASFF ebenfalls, um sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten - obwohl nach Darstellung der EU-Kommission keine Gesundheitsgefahr bestand. Verbraucher- und Gesundheitskommissar Tonio Borg will RASFF deshalb auch auf Fälle von vermutetem Betrug ausweiten.

Mit Meldungen wiesen die Behörden zum Beispiel auf nicht ausgewiesene Stoffe in Lebensmitteln hin, auf die Allergiker empfindlich reagieren können - zum Beispiel Milch. Auch unerlaubte Farbstoffe, genveränderte Lebensmittel, Pestizide und Schimmelgifte fanden die Kontrolleure. Nicht immer landeten bedenkliche Produkte auch im Laden: Fast die Hälfte der gemeldeten Produkte wurde bereits an den europäischen Außengrenzen aufgehalten.

526 Gesundheitsrisiken gemeldet

Insgesamt 8.797 RASFF-Meldungen liefen 2012 ein, viele davon laufende Fälle aus dem Vorjahr. In 526 Fällen ging es dabei um ernste Gesundheitsrisiken durch Produkte, die bereits im Verkauf waren. Beim Großteil der rund 3.500 echten Neumeldungen schlugen die Behörden Alarm wegen Bedenken bei Lebensmitteln. Nur rund 600-mal ging es um Futtermittel. Neben Waren aus China fielen den Überwachern auch Importe aus Indien und der Türkei häufiger auf: Über 300 Fälle meldeten sie im vergangenen Jahr.

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