„So ziemlich gesamte Westküste“
Eine gewaltige Hitzewelle lässt Temperaturrekorde in zahlreichen Städten im Westen der USA purzeln. In Salt Lake City im Bundesstaat Utah wurden am Wochenende 41 Grad gemessen, mehr als 2.000 Kilometer südöstlich in Corpus Christi an der Golfküste von Texas zeigte das Thermometer 42 Grad an - so viel wie nie zuvor.
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.
In der Glücksspielmetropole Las Vegas waren es 46 Grad, der Rekord liegt bei 47 Grad. Dutzende weitere Städte von Palm Springs in Kalifornien bis Medford in Oregon meldeten Allzeit-Temperatur-Höchststände. „So ziemlich die gesamte Westküste ist betroffen“, sagte der Meteorologe Todd Lericos vom Nationalen Wetterdienst.
„Kühlzentren“ und Gesundheitswarnungen
Hunderte Menschen mussten wegen hitzebedingten Symptomen behandelt werden. Mindestens ein Mensch starb nach Angaben von Sanitätern, weil er die Hitze nicht vertrug. Gemeindezentren, Büchereien und Obdachlosenheime wurden mit zusätzlichen Klimageräten ausgestattet. Die Behörden warnten vor zu langen Aufenthalten im Freien und potenziell tödlichen Hitzschlägen. Aus Angst vor lebensgefährlichen Auswirkungen der Hitze wurden in Kalifornien, Nevada und Arizona „Kühlzentren“ eingerichtet, wie die BBC berichtet. In Las Vegas, Nevada, mussten demnach 34 Menschen im Krankenhaus behandelt werden, nachdem sie auf einem Freiluftkonzert waren.

AP/Julie Jacobson
Kleine Abkühlung bei weit über 40 Grad in Las Vegas
In manchen Gebieten nähert sich die Temperatur dem weltweiten Allzeithoch von 56,7 Grad Celsius (am 10. Juli 1913 gemessen im Death Valley, in Kalifornien). In Phoenix im Bundesstaat Arizona, wo am Sonntag 47 Grad erwartet wurden, bekamen die Tiger im Zoo tiefgefrorene Forellen zur Abkühlung.
Entspannung war zunächst nicht in Sicht. Auch die kommenden Tage werde es wohl heiß bleiben, sagte Wetterexperte Lericos. Hitze und Trockenheit lassen erneut die Gefahr von Waldbränden steigen. Im Colorado kämpften Einsatzkräfte Mitte Juni tagelang mit den bisher schwersten Waldbränden in dem Bundesstaat. Hunderte Häuser wurden zerstört, zwei Menschen kamen ums Leben.
31 Grad in Alaska
Eine ungewöhnliche Hitzewelle erlebte erst vergangene Woche auch der sonst kühle Norden der USA. Im nördlichsten US-Staat Alaska wurden Mitte Juni Rekordtemperaturen gemessen, berichteten die Wetterdienste.

APA/AP/Chris Carlson
52 Grad Celsius (127 Grad Fahrenheit) sind selbst für das hitzeerprobte Death Valley in der Mojave Wüste keine Selbstverständlichkeit
In Anchorage kletterten die Temperaturen auf knapp 28 Grad Celsius. Damit wurde in der Stadt der bisherige Hitzerekord für dieses Datum aus dem Jahr 1926 gebrochen, sagte der Meteorologe Andy Dixon der Zeitung „Anchorage Daily News“. Die heißesten Temperaturen, die je in Anchorage gemessen wurden, lagen am 25. Juni 1953 bei 30 Grad. Auch im hohen Norden Alaskas, etwa in dem Küstenort Unalakleet an der Beringsee, kletterte das Thermometer auf ungewöhnliche 31 Grad.
Links: