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Am teuersten „sündigt“ man im Norden

Viele Österreicherinnen und Österreicher werden sich ab 29. Juni (Wien, Burgenland, Niederösterreich) bzw. 6. Juli (Restösterreich) mit dem Auto auf den Weg in den Urlaub machen. Reisende sollten sich über Tempolimits und Vorschriften informieren. Laut dem ÖAMTC gibt es in zahlreichen europäischen Ländern deutlich höhere Strafen als hierzulande.

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„Besonders hoch sind in ganz Europa die Strafen für Fahren unter Alkoholeinfluss“, erinnert ÖAMTC-Touristikerin Silvie Bergant. In Italien kann bei einer Alkoholfahrt mit mehr als 1,5 Promille das Fahrzeug beschlagnahmt, enteignet und zwangsversteigert werden - sofern Fahrer und Eigentümer identisch sind. In Schweden kann bereits ab einem Promille eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Monat verhängt werden.

Ein Gefängnisaufenthalt von wenigstens drei Monaten droht in Spanien bei einem Promillegehalt von 1,2. Teuer wird es in Malta: Wird die Promillegrenze von 0,8 überschritten, können mindestens 1.200 Euro Strafe fällig werden. Ein Länderüberblick zeigt, wo es im Fall von Verkehrsübertretungen besonders teuer werden kann.

Italien

Das beliebteste Urlaubsreiseziel der Österreicher überrascht Autoreisende mit ausgefallenen Verkehrsstrafen. „Von 22.00 bis 7.00 Uhr kosten u. a. Geschwindigkeitsübertretungen und das Übersehen einer roten Ampel um ein Drittel mehr als tagsüber. Mit dieser Maßnahme soll dem hohen Anteil nächtlicher Unfälle entgegengewirkt werden“, erklärt die Reiseexpertin. Aber auch tagsüber kann Raserei teuer werden. Bereits bei geringen Geschwindigkeitsübertretungen drohen mindestens 170 Euro. 155 Euro werden fällig, wenn man am Steuer ohne Freisprecheinrichtung telefoniert.

Spanien

Die Strafe für Falschparken kann bis zu 200 Euro betragen. Mindestens 600 Euro sind bei schweren Vergehen - etwa bei Übertreten der zulässigen Geschwindigkeit um 50 km/h - zu bezahlen. Das Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung ist in Spanien mit Strafen ab 200 Euro einer der strengsten Strafsätze in Europa für dieses Vergehen.

Skandinavien

Unangefochtene Spitzenreiter in Sachen hohe Strafen sind nach wie vor die skandinavischen Länder. „Dänemark hat die Strafsätze deutlich angehoben, und es werden zum Teil gehaltsbezogene Strafen verhängt - wer mehr verdient, bezahlt mehr“, so Bergant. Alkohol am Steuer kann in Dänemark einen ganzen Nettomonatsverdienst kosten.

Das Nichtanschnallen ist mit 200 Euro ebenfalls ein teures Unterfangen. In Norwegen gelten für viele Verstöße europaweit die höchsten Strafen. „Wer mit mehr als 20 km/h zu schnell unterwegs ist, zahlt mindestens 480 Euro Strafe. Eine Übertretung um 50 km/h kostet 1.500 Euro aufwärts. Vorsicht: Auf norwegischen Autobahnen gilt Tempo 90 bis 100“, warnt Bergant.

Schweiz

Mit Jahresbeginn ist das Verkehrssicherheitsprogramm „Via sicura“ in Kraft getreten, das einige wichtige Änderungen im Straßenverkehrsgesetz nach sich zieht. Ziel des Programms ist, die Zahl der Verkehrsopfer um ein Viertel zu verringern. Konkret werden Raser und Alkolenker ins Visier genommen. Es kann nicht nur eine mindestens einjährige Freiheitsstrafe verhängt werden, sondern auch die Beschlagnahmung des Autos angeordnet werden.

Wer übrigens glaubt, dass Strafzettel aus dem Ausland ignoriert werden können, irrt. Spätestens bei der Wiedereinreise in das Urlaubsland kann die Strafe eingefordert werden. Außerdem können offene Auslandsstrafen mitunter auch in Österreich zwangsweise eingetrieben werden, warnt der ÖAMTC.

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