Soldaten im Hilfseinsatz
Teilweise Entwarnung nach den Hochwasserereignissen in Österreich, aber intensiver Arbeitseinsatz im Rahmen der Aufräumarbeiten - das hat am Samstag die Situation in den betroffenen Regionen charakterisiert. In Tirol starb ein 80-jähriger Landwirt bei einem Hilfseinsatz an einem Herzinfarkt.
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In Tirol liefen am Samstag die Aufräumarbeiten weiter auf Hochtouren. In Kössen im Bezirk Kitzbühel konnten die Betroffenen erneut auf die Hilfe von vielen Freiwilligen zählen, die aus allen Landesteilen angereist waren. Auch das Bundesheer stand weiter im Assistenzeinsatz.
Altbauer stirbt bei Aufräumarbeiten
Tragisch endete der Hilfseinsatz für einen 80-jährigen Landwirt in Schwendt bei Kössen. Angehörige fanden den Altbauern am Freitag leblos am Ufer des nahe gelegenen Sindbaches. Er dürfte bei Aufräumarbeiten um sein Anwesen einen tödlichen Herzinfarkt erlitten haben. Hinweise auf Fremdverschulden gab es laut Polizei keine.

APA/Helmut Fohringer
Aufräumen zu Füßen des Klosters Melk
Weiter aufrecht waren mehrere Straßensperren. Unter anderem war die Brennerbundesstraße (B 182) für jeden Verkehr nördlich von Schönberg für jeden Verkehr unpassierbar. Eine Mure hatte dort die Fahrbahn verlegt. Die Sperre dürfte voraussichtlich erst in der zweiten Wochenhälfte wieder aufgehoben werden können.
Pegel in Hainburg sinken nur langsam
Nach dem Hochwasser stand das Bundesheer entlang der Donau in Niederösterreich am Samstag in unverminderter Stärke im Assistenzeinsatz. Schulter an Schulter mit Feuerwehrleuten und Freiwilligen werde versucht, die Spuren der Verwüstung möglichst rasch zu beseitigen, hieß es in einer Aussendung des Militärkommandos Niederösterreich. Das sonnige Wetter lässt die Schlammmassen schneller trocknen und erschwert so die Arbeiten.
In den Bezirken Melk und Krems trieben Hunderte Soldaten die Aufräumarbeiten voran. Während sich das Hochwasser in der Wachau mehr und mehr zurückzog, sanken die Pegel im Großraum Hainburg im Osten des Bundeslandes nur sehr langsam. Zurück blieben überall Zerstörung, Schlamm und Schutt. Weiterhin Dammwachen gab es bei Hainburg. Rund 1.000 Feuerwehrleute standen in dem Bundesland im Einsatz.
Auch in Wien wurden die Aufräumarbeiten auf der Donauinsel am Wochenende fortgesetzt. Der endgültige Schaden ist noch nicht bekannt. Der Hochwasserschutz hat sich laut Stadtverwaltung aber bezahlt gemacht - mehr dazu in wien.ORF.at.
Osmoseanlage in Oberösterreich nötig
Ab Montag wird das Bundesheer in Goldwörth (Bezirk Urfahr) zur Wasseraufbereitung eingesetzt werden. Die ABC-Abwehrkompanie aus Hörsching wird in Zusammenarbeit mit der ABC-Umweltmessstelle aus Korneuburg über eine Osmoseanlage die starken Verunreinigungen herausfiltern. Das berichtete der Pressesprecher des Militärkommandos Oberösterreich, Major Gerhard Oberreiter, am Samstag.
Bundesforste weisen Kritik zurück
Die Bundesforste wehrten sich am Wochenende unterdessen gegen Gerüchte in Hüttau (Salzburg), wonach sie die Murenschäden noch verschärft hätten. Tatsächlich ist mit den Schlammmassen auch geschlägertes Holz mitgerissen worden, das dann Häuser beschädigt hat - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Die Gefahrenzonenpläne der Wildbach- und Lawinenverbauung werden nach den Erfahrungen des Hochwassers vor einer Woche angepasst. Viele kleine Gerinne hätten zu Überflutungen in Kellern geführt, sagt Andreas Reiterer, Leiter der Wildbach- und Lawinenverbauung - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
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