US-Industriemagnat Koch interessiert an Zeitungsübernahmen

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Die Krise vieler US-Zeitungen lockt Investoren von außen an. Nachdem Starinvestor Warren Buffett mehrere Dutzend Blätter übernommen hat, hat nun offenbar auch Industriemagnat Charles Koch Interesse an einem Einstieg in die Medienbranche. Es gebe eine Nachfrage nach richtigen Nachrichten, sagte einer der reichsten Männer der Welt dem „Wall Street Journal“ (Donnerstag-Ausgabe).

Die Aussage hat in den USA für Aufsehen gesorgt. Charles Koch und sein Bruder David gelten als konservativ. Sie kontrollieren das Konglomerat Koch Industries, das unter anderem im Raffinerie- und Chemiegeschäft tätig ist. Koch erklärte in dem Interview, dass es ihm nicht darum gehe, eine Plattform für seine eigene politische Meinung zu schaffen. „Wenn wir in die Medien einsteigen, muss sich das selbst tragen und sich wirtschaftlich lohnen.“

Ein mögliches Ziel wäre die Tribune Company, zu der die renommierten Titel „Chicago Tribune“ und „Los Angeles Times“ gehören. Auch der „Boston Globe“ steht zum Verkauf, der zum Verlag der „New York Times“ gehört. Große Summen will der 77-Jährige nach eigenem Bekunden aber nicht investieren. „Wir rechnen damit, dass die Printmedien weiter schrumpfen.“