Zahlreiche Straßen gesperrt
Mit steigenden Pegelständen in der Donau und anderen großen Flüssen hat sich der Schwerpunkt des Hochwassers am Sonntag zunehmend Richtung Osten verlagert. Eine Entspannung ist vor allem für Ober- und Niederösterreich auch zu Wochenbeginn nicht in Sicht. Zum Teil große Auswirkungen dürfte das Hochwasser zudem in weiten Teilen des Landes auf die Verkehrsverbindungen haben.
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Besonders betroffen ist der Zugsverkehr Richtung Westen. Wie die ÖBB am Sonntagabend mitteilten, wurde der Fernverkehr entlang der Weststrecke eingestellt. Weitere Streckensperren seien „jederzeit möglich“, wie die ÖBB per Aussendung weiter mitteilten.
Auch Schienenersatz kaum möglich
Mit Ausnahme von IC-Zügen, die „bis maximal Amstetten fahren“, sind derzeit sämtliche vom Wiener Westbahnhof startenden Fernverkehrsverbindungen betroffen. Auch die Nachtzüge von Graz und Villach nach Zürich, die ebenfalls über Salzburg geführt worden wären, wurden gestoppt, da etwa im Unterpinzgau die Westbahntrasse von einer Mure verschüttet wurde - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

salzburg.ORF.at/Markus Winkler
Die Westbahntrasse nach einem Murenabgang im Salzburger Unterpinzgau
Den Angaben zufolge können aufgrund überschwemmter Straßen dort auch keine Schienenersatzdienste sichergestellt werden. Von Wien bis Salzburg ist die Westbahnstrecke wieder durchgehend befahrbar. Der bis Montagvormittag gesperrte Abschnitt zwischen Amstetten und St. Valentin im westlichen Niederösterreich wurde freigegeben, teilte ÖBB-Sprecher Christopher Seif auf APA-Anfrage mit.
„Erhebliche Ausfälle“ im Frühverkehr
Gleichzeitig wurden ÖBB-Kunden gebeten, ihre Zugsfahrt wenn möglich zu verschieben. „Wir können derzeit aufgrund drohender Vermurungen leider nicht garantieren, dass das Reiseziel erreicht wird“, so die ÖBB, die gleichzeitig auf „massive Verspätungen“ verwiesen, weiter. „Leider muss damit gerechnet werden, dass Übernachtungen notwendig sind.“
Hunderte Bahnreisende mussten in der Nacht auf Montag in Salzburg ausharren, weil ihre Zugsverbindungen unterbrochen waren. Das Bundesheer stellte Notquartiere zur Verfügung: Rund 80 „gestrandete“ Fahrgäste wurden in der Schwarzenbergkaserne untergebracht, weitere rund 80 Personen in der Turnhalle der Riedenburgkaserne, informierte am Montag Militärsprecher Gerald Gundl - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Ob am Montagvormittag die ersten Fernzüge Richtung Westen wieder in Betrieb genommen werden können, blieb am späten Sonntagabend mehr als fraglich. Zudem müsse am Montag auch im Pendlerfrühverkehr mit „erheblichen Ausfällen und Verspätungen in den betroffenen Hochwassergebieten“ gerechnet werden.
Deutsches Eck gesperrt
Nachdem bereits am Sonntag etliche Straßen durch Hangrutsche und Überschwemmungen unbefahrbar waren, muss auch im Straßenverkehr weiter mit umfangreichen Problemen gerechnet werden. Nach Angaben der Verkehrsclubs ÖAMTC und ARBÖ mussten am Sonntag rund 100 Straßen gesperrt werden. Betroffen waren auch zentrale Durchfahrtsstraßen, darunter etwa das Große Deutsche Eck, wo auf bayrischer Seite die A8 nahe dem Chiemsee gesperrt werden musste.
Nicht mehr passierbar war seit Sonntagfrüh auch das Kleine Deutsche Eck zwischen Unterjettenberg und Bad Reichenhall. Auch sämtliche regionalen Ausweichstrecken waren nach Informationen des ÖAMTC gesperrt. Zweitweise nur mit Behinderungen befahrbar war zudem die einzige Ausweichmöglichkeit über die deutsche A3 und Passau. In Oberösterreich kam es vor allem im Frühverkehr am Montag zu zahlreichen Staus und Verzögerungen, zahlreiche Straßensperren sorgen außerdem für anhaltende Verkehrsbehinderungen - mehr dazu in ooe.ORF.at.

APA/Herbert Oczeret
Auch bei Melk waren Straßen unpassierbar
Angesichts der steigenden Pegel kam es schließlich auch immer weiter Richtung Osten des Landes zu Straßensperren. Seit Sonntagnachmittag wurden etwa die B3 (linkes Donau-Ufer) zwischen Melk und Krems und die B33 (rechtes Donau-Ufer) zwischen Melk und Mautern für den allgemeinen Verkehr gesperrt. Für die B35 gelte diese Maßnahme ab Montagfrüh. Die Zufahrt zum Kremser Ortsteil Stein ist nur noch für Einsatzkräfte möglich. Vollständig für den Verkehr abgeriegelt wurde bereits am Sonntagnachmittag unter anderem das oberösterreichische Schärding.
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