Deutschland hat 1,5 Mio. weniger Einwohner als angenommen
In Deutschland leben rund 1,5 Millionen weniger Menschen als bisher angenommen. Bei der ersten Volkszählung nach mehr als 20 Jahren wurden zum Stichtag am 9. Mai 2011 insgesamt 80,2 Millionen Einwohner gezählt, wie das Statistische Bundesamt heute in Berlin bekanntgab. Jeder Fünfte war 65 Jahre und älter.
Mit dem Zensus 2011 liegen erstmals für das wiedervereinigte Deutschland genaue Einwohnerzahlen für das gesamte Land, die Bundesländer und die Kommunen sowie Details etwa zu Bildung, Erwerbsbeteiligung und Migrationshintergrund vor. Insgesamt wurden rund acht Millionen Menschen direkt befragt und alle Wohneigentümer um Auskunft gebeten. Der Großteil der Daten stammt aber aus Verwaltungsregistern.
Mehr Wohnungseigentümer
Überraschende Ergebnisse förderte der Zensus auch beim Wohnungsbestand zutage: Zum Stichtag gab es insgesamt 41,3 Millionen Wohnungen - 500.000 mehr als bisher angenommen. Die Eigentümerquote stieg demnach in den vergangenen Jahren zwar kontinuierlich auf 45,8 Prozent. Die Mehrheit lebt aber immer noch zur Miete.
Die letzte vergleichbare Erhebung gab es in der alten Bundesrepublik 1987 und in der DDR 1981. Seitdem stützten sich die Statistiker vor allem auf Daten etwa der Meldebehörden und Standesämter, wobei es im Laufe der Zeit zu Ungenauigkeiten kam. Bisher wurde von rund 81,7 Millionen Einwohnern ausgegangen.