EU-Kommission befragt Ölhändler zu Marktmanipulationen

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Bei ihren Untersuchungen zu möglichen Manipulationen am Ölmarkt befragt die EU-Kommission Branchenkreisen zufolge Händler in ganz Europa. Ermittler hätten entsprechende Briefe verschickt und um Antworten bis Ende Mai gebeten, sagten zwei Personen aus verschiedenen Handelsräumen.

So gehe es um Widersprüche zwischen Geboten, die an die Preisagentur Platts übermittelt worden seien, und den tatsächlichen Abschlüssen am Markt. Gefragt werde nach dem Zeitraum zwischen den Jahren 2010 und 2013.

Büros großer Konzerne durchsucht

Ermittler der EU-Kommission hatten in der vergangenen Woche Büros von Platts sowie der Ölkonzerne Statoil, Royal Dutch Shell und BP durchsucht. Es handelte sich um die größte internationale Razzia seit den Ermittlungen wegen Manipulationen des Referenzzinssatzes LIBOR.

Preisagenturen wie Platts stellen mit Hilfe von Angaben der Rohstoffhändler den Preis für Ölprodukte fest. Diese Preise bieten wiederum die Grundlage für milliardenschwere Geschäfte. Selbst kleine Abweichungen hierbei könnten große Auswirkungen auf die Ölpreise haben und den Verbrauchern schaden, hatte die EU-Kommission erklärt.