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Die Welt feiert mit „Ring“-Exzessen

Anlässlich seines 200. Geburtstages am 22. Mai wird der Opernkomponist Richard Wagner international gefeiert, wobei die monumentale Tetralogie „Ring des Nibelungen“ oftmals im Zentrum des Geschehens steht. Im Folgenden ein Überblick über die Höhepunkte:

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Bayreuth: Am 22. Mai gibt es ein Konzert im Festspielhaus unter Dirigent Christian Thielemann. Vom 7. Juli an werden in der Oberfrankenhalle in Kooperation mit der Oper Leipzig und dem Gewandhausorchester Frühwerke Wagners aufgeführt. Vom 25. Juli bis zum 28. August finden schließlich die Bayreuther Festspiele statt. Dabei feiert ein neuer „Ring des Nibelungen“ in der Regie von Frank Castorf Premiere.

Künstler Stephan Balkenhol steht neben Skulptur von Richard Wagner

EPA/Hendrik Schmidt

Wagner-Denkmal mit dessen Schöpfer Stephan Balkenhol in Leipzig

Dijon: Einen wahren Exzess liefert man sich in der Opera de Dijon. Hier feiert man die Neuinszenierung des kompletten „Rings“ - an zwei Tagen, mithin sogar kompakter als Wagner selbst es vorgesehen hatte. „Rheingold“ und „Walküre“ sind am 5. Oktober zu sehen, „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ am 6. Oktober.

Dresden: Hier lautet das Motto „Wo Wagner Wagner wurde“. Nach einem Sängerfest und zwei Konzerten zu Ehren Wagners unter der Leitung des Chefs der Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann, feiert „Der Fliegende Holländer“, der einst in Dresden uraufgeführt wurde, am 15. Juni in der Semperoper Premiere.

Leipzig: Bereits am 18. Mai startete ein mehrtägiger Internationaler Richard-Wagner-Kongress. Weiters laufen die Richard-Wagner-Festtage bis 26. Mai, am 22. Mai gibt es einen Festakt. Am 5. und 6. Juli ist eine multimediale Performance der Gregor-Seyffert-Compagnie, der finnischen Rock-Celloband Apocalyptica und des MDR-Sinfonieorchesters unter dem Titel „Wagner Reloaded“ vorgesehen.

In der Stadt wurde am Geburtstag ein Wagner-Denkmal des deutschen Bildhauers Stephan Balkenhol enthüllt. Zudem wurde am 21. Mai die erste Dauerausstellung der Stadt in seiner ehemaligen Schule eröffnet. Insgesamt stehen allein in Leipzig 130 Veranstaltungen auf dem Programm des Wagner-Festjahres.

Mailand: Nachdem man bereits zur Saisoneröffnung mit dem neuen „Lohengrin“ den Unmut manches Verdi-Fans im Jubiläumsjahr auf sich gezogen hat, legt die Scala nach. In Zusammenarbeit mit der Berliner Staatsoper wird zwischen 17. und 29. Juni zweimal der „Ring“ in der von Wagner intendierten Abfolge von einer Woche gespielt.

München: Die Münchner Opernfestspiele (27. Juni bis 31. Juli) setzen heuer einen Wagner-Schwerpunkt - nicht zuletzt mit dem erst kürzlich vollendeten „Ring“-Zyklus in der Interpretation von Andreas Kriegenburg.

Nürnberg: Am Staatstheater Nürnberg startet man mit „Rheingold“ im Dezember 2013 einen neuen „Ring“, der in der Saison 2016 mit der „Götterdämmerung“ seinen Abschluss finden soll. Regie führt der Österreicher Georg Schmiedleitner.

Zürich: In Wagners einstigem Exilort feiert man die Festspiele ab 14. Juni unter dem Titel „Treibhaus Wagner“. „Zürich - eine Wagner-Stadt? War sie nie und wird sie auch nie werden“, stellen die Organisatoren zwar im Programmheft klar. Dafür bietet man allerdings Wagner in extenso. Beginnend mit einem Festvortrag von Nike Wagner über Open-Air-Übertragungen bis zu Wagner-Filmen im Landesmuseum, von der Premiere von „Richard Wagner: Wie ich Welt wurde“ in der Regie von Hans Neuenfels bis zu David Martons 2011 bei den Wiener Festwochen gezeigtem „Rheingold“ reicht das Spektrum, das bis zum 14. Juli auch zahlreiche Workshops, Symposien und Kinderprogramme bietet.

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