Schweizer Schriftsteller Jürg Amann gestorben
Der Schweizer Schriftsteller Jürg Amann ist am 5. Mai im Alter von 65 Jahren gestorben. Das teilten seine Angehörigen heute mit. Amann war einer der prominentesten Schweizer Autoren. 1982 gewann er den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt.
Amann wurde 1947 in Winterthur im Kanton Zürich in der Schweiz geboren und studierte Germanistik und Publizistik in Zürich und Berlin. Er arbeitete zunächst als Journalist und Dramaturg, ehe er 1976 freischaffender Autor wurde. Er verfasste über 40 Prosawerke, Theaterstücke und Hörspiele.
Erschütternder Auschwitz-Monolog
Seine Stücke wie „Sit Well, Edith“, „Büchners Lenz“ und die Viktor-Frankl-Bearbeitung „Synchronisation in Birkenwald“ wurden auch in Österreich gespielt. Viele seiner Bücher - wie der Roman „Wohin denn wir“, die Novelle „Die Reise zum Horizont“, der Erzählband „Zimmer zum Hof“ und der Prosaband „Mutter töten“ - erschienen im Innsbrucker Haymon Verlag.
2011 verdichtete er in „Der Kommandant“ Aufzeichnungen des Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß, zu einem erschütternden Monolog. Im Vorjahr erschien der Roman „Wohin denn wir“, in dem Amann die Studenten Hölderlin, Schelling und Hegel und drei junge Studenten des Jahres 1969 zusammenführt.