Mit Bibelzitaten geschmückte Ansprachen
Bis zuletzt hat er jede Schuld von sich gewiesen. Der frühere guatemaltekische Diktator Jode Efrain Rios Montt sieht sich noch immer als Retter der Nation, der seine Heimat aus den Klauen der linken Guerilla befreit hat. Menschenrechtsgruppen gilt der heute 86-Jährige als einer der grausamsten Schlächter Mittelamerikas.
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Er selbst bezeichnete sich stets als Mann des Glaubens. Ein guter Christ sei derjenige, der sich „mit Bibel und Maschinenpistole“ zu helfen wisse, sagte der Prediger der Pfingstkirche Iglesia Verbo einmal.

APA/AP
Im März 1982 übernahm Rios Montt (Mitte) nach einem Militärputsch die Macht
Nach einem Putsch junger Offiziere gegen den General und Präsidenten Romeo Lucas Garcia kam Rios Montt als Führer einer Militärjunta im März 1982 an die Macht. Er fühlte sich berufen, das Land im Bürgerkrieg gegen die kommunistischen Kräfte zu verteidigen. Seine Ansprachen schmückte er gerne mit Bibelzitaten und apokalyptischen Prophezeiungen aus. Das US-Magazin „Newsweek“ beschrieb Rios Montt einmal als „Ajatollah von Guatemala“.
Nur 17 Monate an der Macht
Der Diktator betrieb eine systematische Vernichtungspolitik gegen die Landbevölkerung. Damit sollten die Indios daran gehindert werden, sich den Aufständischen anzuschließen. Nach nur 17 Monaten an der Macht wurde Rios Montt 1983 von den eigenen Leuten gestürzt. Die Zeit seiner Herrschaft gilt als das düsterste Kapitel der guatemaltekischen Geschichte.
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