„Hatufim“: Arte zeigt Original zu „Homeland“

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Die TV-Serie „Hatufim“ hat den Nerv der Israelis berührt. Es geht um das Schicksal freigelassener Kriegsgefangener. Fast jeder Israeli muss zur Armee, fast jeden kann es treffen. Der deutsch-französische TV-Kanal Arte zeigt ab Donnerstagabend das Erfolgsformat, das in den USA mit der preisgekrönten Serie „Homeland“ kopiert wurde.

Zur Crew der israelischen Vorlage gehört auch die in Hollywood erfolgreiche Schauspielern Mili Avital („Der menschliche Makel“). Im Mittelpunkt der fiktiven Geschichte stehen drei von der Hamas entführte Geiseln, die während ihrer Gefangenschaft zu nationalen Symbolen werden und schließlich freikommen. Sie müssen mit ihren Erinnerungen an Folter umgehen lernen.

Kritik von ehemaliger Geisel

„Etwa 1.500 Israelis sind bisher aus der Gefangenschaft zurückgekehrt“, sagte Gideon Raff, der Produzent, Drehbuchautor und Regisseur der Serie, deren Ausstrahlung im israelischen Fernsehen vor drei Jahren begann. „Wir haben nie wirklich untersucht, was mit ihnen nach ihrer Rückkehr passiert ist“, sagte Raff im Interview mit der Zeitung „Haaretz“.

Das TV-Drama sorgte in Israel für große Aufmerksamkeit, stieß aber auch auf Kritik. Der später freigelassene israelische Gefangene Gilad Schalit wurde damals noch von der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen festgehalten.

Miriam Groff, deren Sohn 1985 nach drei Jahren Gefangenschaft im Rahmen eines umstrittenen Häftlingsaustauschs freikam, kritisierte „Hatufim“ als „Promo für die Hamas und einen Schalit-Deal“. Die Serie ermutige Extremisten nur zur Entführung weiterer israelischer Soldaten, sagte sie dem Armeesender damals.