Heckler & Koch: Illegal Waffen nach Mexiko geliefert?
Zwei Mitarbeiter des deutschen Waffenherstellers Heckler & Koch sollen für illegale Lieferungen von Sturmgewehren des Typs G36 in mexikanische Unruheprovinzen verantwortlich sein.
Es bestehe ein „dringender Tatverdacht gegen zwei langjährige Mitarbeiter (...), Waffenlieferungen in nicht genehmigungsfähige mexikanische Bundesstaaten veranlasst zu haben“, zitiert das deutsche Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ gestern aus einem Dokument. Die Mitarbeiter seien eigenmächtig „ohne Wissen und Wollen anderer Personen im Unternehmen“ vorgegangen.
Lieferung an Schauplätze des Drogenkriegs
Das Unternehmen hatte dem Bericht zufolge eine Sonderuntersuchung von Wirtschaftsprüfern und Rechtsanwälten in Auftrag gegeben. Der Konzern bestätigte gegenüber dem „Spiegel“ eine Untersuchung. Eine Sprecherin der für Wirtschaftskriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft Stuttgart sagte der Nachrichtenagentur dpa, die Behörde ermittle in dem Fall schon seit längerem gegen mehr als zwei Verdächtige - ob auch gegen Mitglieder der Firmenspitze, ließ sie offen.
In der Causa gehe es um Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz. Die Lieferziele lägen im Norden Mexikos - wo es immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Banden im Drogenmilieu kommt. In einem weiteren Fall ermittelt die Stuttgarter Staatsanwaltschaft, ob Heckler & Koch mit Parteispenden den Weg für Waffenlieferungen nach Mexiko ebnen wollte.