Die wichtigsten Punkte des Zypern-Pakets
Die internationalen Geldgeber haben sich mit Zypern auf ein Hilfsprogramm im Umfang von zehn Milliarden Euro geeinigt. Zypern soll durch Kredite der Euro-Länder und des Internationalen Währungsfonds (IWF) in die Lage versetzt werden, bis 2020 etwa eine Schuldenquote von 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erreichen. Nachfolgend die wichtigsten Punkte der Vereinbarung:
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Anlegerschutz: Im Gegensatz zur ursprünglichen Fassung der Abmachung von Mitte März werden Konten mit Guthaben von weniger als 100.000 Euro nicht angerührt. Die geplante generelle Zwangsabgabe auf Konten entfällt.
Endgültige Abmachung: Sie soll im April stehen. Zuvor müssen nationale Parlamente noch zustimmen. Die ersten Auszahlungen aus dem europäischen Rettungsschirm ESM soll es dann im Mai geben.
Umfang: Die Finanzhilfen der Geldgeber umfassen bis zu zehn Milliarden Euro. Der IWF will sich beteiligen, eine Summe steht noch nicht fest. Im Gespräch ist rund eine Milliarde Euro. Die Hilfsgelder von bis zu zehn Milliarden Euro werden nicht verwendet werden, um die Laiki Bank und die Bank of Cyprus zu rekapitalisieren.
Zypriotische Banken: Zypern sichert zu, sein aufgeblähtes Bankensystem zu sanieren und deutlich zu verkleinern. Die zweitgrößte Bank Laiki wird abgewickelt. Laiki wird dazu in eine „Bad Bank“ und eine „Good Bank“ aufgeteilt. Die „Bad Bank“ wird langfristig abgewickelt. Die „Good Bank“ wird Teil der Bank of Cyprus. Dabei werden neun Milliarden Euro an offenen Notkrediten bei der Zentralbank eingebracht.
Einlagen werden zu Aktien: Die EZB wird der Bank of Cyprus Liquidität bereitstellen. Die Rekapitalisierung der Bank erfolgt durch eine Umwandlung der Einlagen über 100.000 Euro in Aktien. Dabei werden die bisherigen Aktionäre und Anleihebesitzer voll einbezogen. Die Umwandlung erfolgt in der Form, dass bis zum Ende des Programms eine Eigenkapitalquote von neun Prozent erreicht wird. Großanleger, Gläubiger und Anteilseigner müssen sich somit auf erhebliche Verluste einstellen.
Schutz für Kleinanleger: Alle versicherten Einlagen in allen Banken genießen den vollen Schutz der entsprechenden EU-Richtlinien, also bis zu einer Höhe von 100.000 Euro.
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