Themenüberblick

Hergang soll rekonstruiert werden

Bei einer Großübung der deutschen Polizei sind in Berlin zwei Hubschrauber zusammengestoßen. Ein Polizist kam ums Leben, mindestens vier Menschen wurden teils schwer verletzt. Die Polizeihubschrauber waren am Donnerstag im Schneetreiben am Olympiastadion kollidiert. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei dem Toten um einen der Piloten. Es gab mehrere Leichtverletzte.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die Ermittlungen zur Unfallursache übernahm das deutsche Luftfahrtbundesamt. Der genaue Hergang des Unfalls sei bisher unklar, hieß es vonseiten der Behörden. Eine Sprecherin der Feuerwehr sagte dem rbb, die Sicht sei extrem begrenzt gewesen, man habe nur einen lauten Knall von dem geplanten Landeplatz gehört. Insgesamt waren laut deutscher Bundespolizei drei Hubschrauber an der Übung beteiligt. Der dritte Helikopter konnte offenbar ohne Probleme landen.

Hubschrauber-Wracks und Rettungsmannschaft

APA/EPA/Hannibal Hanschke

Ein Helikopter in Seitenlage auf dem Boden

Rotoren wirbelten weiße Wand auf

Bei der Übung sollten bis zu 400 Beamte den Einsatz gegen Fußballhooligans üben. Die Hubschrauber hatten die Aufgabe, auf dem Berliner Maifeld am Stadion Einsatzkräfte abzusetzen. Laut Augenzeugenberichten passierte der Unfall im Schneegestöber bei der Landung dreier Helikopter. Die Rotoren wirbelten den Schnee zu einer weißen Wand auf, hinter der plötzlich ein lauter Knall zu hören war, wie eine Polizistin berichtete. Hubschrauberteile flogen durch die Luft. Zuschauer warfen sich in Deckung, mindestens einer von ihnen wurde am Bein getroffen.

Hubschrauber-Wracks und Rettungsmannschaft

APA/EPA/Hannibal Hanschke

Die Helfer verschaffen sich Zutritt zum Cockpit

Als die Sicht besser wurde, bot sich ein katastrophaler Anblick. Ein Hubschrauber lag zerstört auf der Seite, auch die andere Maschine war schwer beschädigt. Die Maschinen gingen aber nicht in Flammen auf. „Unsere Sorge war, dass Kerosin ausläuft“, sagte Feuerwehrsprecher Stephan Fleischer. Die Berliner Feuerwehr war mit rund 100 Einsatzkräften an Ort und Stelle, nachdem um 10.33 Uhr eine Alarmmeldung in der Zentrale eingegangen war.

„Die Kollegen sind schockiert“

Die Bundespolizisten bargen nach dem Absturz Kollegen aus den Wracks. Beamte hätten untereinander Erste Hilfe geleistet, berichtete der Sprecher der Berliner Bundespolizeidirektion, Meik Gauer. „Die Kollegen sind schockiert“, sagte er zu der Stimmung nach dem Unglück.

Hubschrauber-Wracks und Rettungsmannschaft

APA/EPA/Hannibal Hanschke

Die Rotoren wurden bei dem Aufprall zerstört

Zur Zahl der Beamten, die während des Unfalls in den Maschinen saßen, lagen zunächst keine Informationen vor. Nach Polizeiangaben handelte es sich bei den verunglückten Helikoptern um einen mittleren Transporthubschrauber vom Typ AS 332 L1 Super Puma und einen leichten Transporthubschrauber des Typs EC 155 B. Die Puma-Maschine hat laut einer Übersicht der deutschen Bundespolizei 21 Sitzplätze, der EC-Helikopter 15 (jeweils einschließlich Besatzung).

Links: