Griechenland am stärksten betroffen
Die Arbeitslosenrate in der Euro-Zone ist im Jänner auf einen neuen Höchststand geklettert. Sie betrug 11,9 Prozent gegenüber 11,8 Prozent im Dezember. Österreich hat weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in der EU, Griechenland mit zuletzt 27 Prozent die höchste.
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Im Jänner waren im Euro-Raum knapp 19 Millionen Menschen ohne Beschäftigung, so viele wie nie zuvor seit Einführung der Gemeinschaftswährung, das geht aus den jüngsten Veröffentlichungen von Eurostat vom Freitag hervor. EU-weit stieg die Arbeitslosenquote im Jänner gegenüber Dezember von 10,7 auf 10,8 Prozent, das sind 26,2 Millionen Menschen. Im Jänner 2012 hatte die Arbeitslosenrate in der Währungsunion noch 10,8 Prozent und 10,1 Prozent in der EU betragen.
Trendumkehr frühestens 2014
Ein baldiges Ende der Misere ist aufgrund der Wirtschaftskrise nicht in Sicht. Nach einer Umfrage des Markit-Instituts unter Tausenden Unternehmen in den 17 Ländern der Euro-Zone wurden im Februar den 13. Monat in Folge Stellen gestrichen. Die EU-Kommission rechnet für dieses Jahr mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 12,2 Prozent.
Erst 2014 soll die Arbeitslosenquote wieder sinken, wenn auch nur minimal auf 12,1 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt wird nach Prognose der Kommission in diesem Jahr mit einem Rückgang von 0,3 Prozent zum zweiten Mal in Folge zurückgehen. Besonders düster sieht es in Griechenland, Spanien und Italien aus.
Griechenland als Spitzenreiter
Mit 27 Prozent meldete Griechenland (letzte Zahl vom November) die höchste Arbeitslosenquote, gefolgt von Spanien (26,2 Prozent) und Portugal (17,6 Prozent). Die niedrigsten Arbeitslosenraten verzeichneten Österreich (4,9 Prozent), Deutschland und Luxemburg (je 5,3 Prozent) sowie die Niederlande (6,0 Prozent). Österreich verzeichnete mit 4,9 Prozent einen Anstieg von 0,2 Prozentpunkten bei den Arbeitslosen.
Auch die künftige italienische Regierung muss mit einer Rekordarbeitslosigkeit kämpfen. Die um saisonale Schwankungen bereinigte Arbeitslosenquote kletterte im Jänner auf 11,7 Prozent. Ein so hoher Wert ist seit Beginn der Erhebung 1992 noch nie ermittelt worden, teilte die Statistikbehörde ISTAT in Rom mit. Im Dezember waren es 11,3 Prozent. Besonders schlecht sind die Jobchancen für junge Leute, die Jugendarbeitslosigkeit erreichte mit 38,7 Prozent ebenfalls einen Rekordwert.
Deutschland mit niedrigster Jugendarbeitslosigkeit
In ganz Europa steigt die Jugendarbeitslosigkeit weiter an. Im Jänner hatte fast jeder Vierte unter 25 Jahren in der Euro-Zone keine Arbeit (24,2 Prozent). In der gesamten EU lag die Quote bei 23,6 Prozent, damit waren mehr als 5,7 Millionen Jugendliche in den 27 EU-Ländern arbeitslos. Im Jänner 2012 hatten die Quoten 22,4 Prozent bzw. 21,9 Prozent betragen.
Die niedrigsten Raten verzeichneten Deutschland (7,9 Prozent), Österreich (9,9 Prozent) und die Niederlande (10,3 Prozent). Die höchsten Quoten meldeten Griechenland (59,4 Prozent), Spanien (55,5 Prozent) und Italien (38,7 Prozent). Die Statistiker schätzen, dass im Jänner in der EU 5,7 Millionen Menschen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos waren, davon 3,6 Millionen im Euro-Raum.
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