„Deepwater Horizon“-Prozess: Expertenkritik an BP

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Im Gerichtsprozess um die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko steht das Management des britischen Mineralölkonzerns BP immer stärker in der Kritik. Das Unternehmen sei frühzeitig gewarnt gewesen, dass die Sicherheitsvorkehrungen auf der Ölbohrplattform „Deepwater Horizon“ unzureichend waren, sagte Sicherheitsexperte Robert Bea gestern vor dem Gericht in New Orleans.

In dem Prozess klagen die US-Regierung und fünf Bundesstaaten gegen BP. Der Staat will bis zu 21 Mrd. US-Dollar (15,94 Mrd. Euro) von dem Unternehmen.

„Klassisches Managementversagen“

Die Katastrophe sei „klassisches Managementversagen“ gewesen, sagte Bea. Das Eingeständnis des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Tony Hayward, von den laxen Sicherheitsvorkehrungen gewusst zu haben, wertete der Risikoexperte als „tragisch und unerhört“. Noch wenige Tage vor der Explosion der „Deepwater Horizon“ im April 2010 hätten Ingenieure des Ölkonzerns vor großen Problemen gewarnt, hatte ein Regierungsanwalt dargelegt.

Die USA gehen davon aus, dass nach der Explosion der Plattform „Deepwater Horizon“ mit elf Toten etwa 4,9 Mio. Barrel Öl (je 159 Liter) ins Meer geflossen sind. Insgesamt rechnet BP bisher mit Kosten von 42 Mrd. US-Dollar für die Ölkatastrophe.