Proteste gegen Stromanbieter in Bulgarien eskalieren

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In Bulgarien reißen die Proteste gegen hohe Stromrechnungen und ein Monopol von ausländischen Stromanbietern wie der niederösterreichischen EVN nicht ab. Aufgebrachte Menschen forderten gestern auch den Rücktritt der bürgerlichen Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow. Der Vorwurf lautet, sie unternehme „nichts gegen die Monopolisten“.

In der Hauptstadt Sofia kam es auch zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizisten. Nach Protesten vor dem Wirtschaftsministerium und dem Parlament wollten die Menschen auch vor dem Präsidialamt demonstrieren.

Verstaatlichung ausländischer Anbieter gefordert

Tausende Bulgaren protestierten erneut im ganzen Land gegen das Monopol von ausländischen Unternehmen bei der Stromversorgung des EU-Landes. Dabei forderten sie unter anderem, dass Bulgarien die Stromnetze von EVN sowie von CEZ und Ernego Pro (beide Tschechien) in dem Land verstaatlicht. Die Demonstranten in Sofia stellten Regierungschef Borissow ein Ultimatum, die bulgarische CEZ-Struktur bis Freitag zu verstaatlichen.

Die Verbraucher klagten über aus ihrer Sicht überhöhte Rechnungen, die in vielen Fällen höher seien als eine Monatsrente. Die EU hat Bulgarien mit Sanktionen gedroht, weil in dem Balkan-Land die Liberalisierung im Energiebereich verzögert wird.