Millionen für Porträts
Die nordkoreanische Regierung lässt sich den Personenkult um ihre Herrscherfamilie einiges kosten. Im vergangenen Jahr wurden umgerechnet rund 32 Millionen Euro ausgegeben. Während die Bevölkerung hungert, werden die Auswüchse immer skurriler. Zuletzt wurde die Jacht des verstorbenen Diktators Kim Jong Il in sein Mausoleum geschafft.
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In 400 Werkstätten habe die Führung des bitterarmen Landes für etwa 25 Millionen Euro Porträts der früheren Staatschefs Kim Il Sung und Kim Jong Il anfertigen lassen, teilte das südkoreanische Ministerium für Wiedervereinigung mit. Weitere sieben Millionen Euro seien in die Herstellung von Statuen geflossen.
Luxus auch im Jenseits
Auch im Tod muss der vor einem Jahr verstorbene Kim Jong Il nicht auf seine Jacht verzichten. Das Land ließ das Schiff unter großem Aufwand in das Mausoleum der Herrscherfamilie bringen, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Demnach musste dafür unter anderem eigens eine Eisenbahnlinie verlegt werden. Anlass waren Vorbereitungen für die Feiern zum ersten Todestag des „Geliebten Führers“. Er war am 17. Dezember 2011 gestorben.
Die Jacht musste auf dem Seeweg zunächst fast 2.800 Kilometer zurücklegen, bis sie im Hafen von Nampo an Land gebracht wurde. Von dort sei sie in die 44 Kilometer entfernte Hauptstadt Pjöngjang gebracht worden. Für den Transport mussten den Angaben zufolge Stromleitungen entfernt, eine Bahnlinie verlegt und Teile der Mausoleumsmauer eingerissen werden. In dem Mausoleum liegt auch der einbalsamierte Staatsgründer Kim Il Sung.
Millionen Menschen hungern
Die Kim-Dynastie herrscht seit den 1940er Jahren über das kommunistische Nordkorea. Auf den stalinistischen Gründervater Kim Il Sung folgte dessen Sohn Kim Jong Il. Nach dessen Tod übernahm Kim Jong Un im vergangenen Jahr die Macht. In jedem Haus in Nordkorea muss ein Bild der zwei verstorbenen Machthaber hängen, im April des Vorjahres wurden in der Hauptstadt Pjöngjang zudem zwei neue gigantische Statuen der verstorbenen Herrscher enthüllt. In Nordkorea leiden nach UNO-Angaben Millionen Menschen an Unterernährung.
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