Mit 54.000 km/h in Richtung Erde
Bei einem Meteoritenabsturz im russischen Ural sind nach Angaben russischer Behörden im Gebiet Tscheljabinsk mehrere hundert Menschen verletzt worden. Die meisten von ihnen seien von Scherben zersplitterter Scheiben getroffen worden, teilte das Innenministerium mit.
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Laut der russischen Akademie der Wissenschaftern wog der Meteorit vor der Explosion etwa zehn Tonnen. Mit einer Geschwindigkeit von 54.000 km/h sei er in die Atmosphäre eingetreten und etwa 30 bis 50 Kilometer über dem Erdboden explodiert. Laut dem russischen Astronomen Sergej Smirnow könnten einzelne Splitter bis zu einen Kilogramm wiegen. „Der Meteorit ist in den unteren Schichten der Atmosphäre fast vollständig verglüht. Allerdings war die Druckwelle massiv“, sagte Jelena Smirnych vom Zivilschutzministerium in Tscheljabinsk.

AP/Nasha gazeta, www.ng.kz
Ein Autolenker filmte das spektakuläre Ereignis mit einer Kamera am Armaturenbrett. Der aus Nordost eintretende Schweif erstreckte sich Freitagfrüh Richtung Südwesten über dem wolkenlosen Morgenhimmel.

APA/EPA/Chelyabinsk Region Branch of Russian Interior Ministry
Ein Großteil des Meteoriten dürfte im Tschebarkul-See versunken sein. Ein Eisloch in dem See soll aber entgegen ersten Meldungen nicht vom Einschlag stammen, sondern von Eisfischern

AP/Yevgenia Yemelyanova, Chelyabinsk.ru
Die mehr als eine Million Einwohner zählende Stadt Tscheljabinsk und die umliegende gleichnamige Region wurden von einem grellen Blitz und von einer anschließenden Druckwelle erschüttert, die viele Fensterscheiben bersten ließ

AP/Chelyabinsk.ru
Das herabstürzende Gestein zog eine lange Rauchwolke hinter sich her. Üblicherweise verglühen kleinere Flugkörper beim Eintritt in die Atmosphäre und hinterlassen nur einen Meteor, einen Lichtschweif. Ein Durchdringen größerer Objekte bis zur unteren Atmosphärenschicht und eine anschließende Explosion sind sehr selten.

AP/Valentin Kazakov
Das Dach einer Zinkfabrik im Zentrum von Tscheljabinsk wurde durch die heftige Druckwelle stellenweise komplett zerstört

Reuters/Andrei Kuzmin
Die meisten Verletzten hatten sich an herumfliegenden Glassplittern geschnitten oder Prellungen erlitten

Reuters/Andrei Kuzmin
Die zerborstenen Fensterscheiben treffen die Bewohner in einer Zeit, da in der Region Temperaturen um minus 18 Grad Celsius herrschen. Die Mobilfunkverbindungen waren nach dem Einschlag zeitweise gestört.

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Augenzeugen glaubten zunächst, ein Flugzeug sei am Himmel explodiert. Sie berichteten von Lichtblitzen, Explosionen und Rauchwolken am Himmel.

APA/EPA/Vyacheslav Nikulin
Die Fragmente des Meteoriten schlugen in sechs verschiedenen Orten ein. Nahe dem See Tschebarkul sei ein Einschlagskrater mit einem Durchmesser von rund sechs Metern entdeckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf die im Ural stationierten Einheiten der russischen Armee.