Synagoge von Auschwitz droht einzustürzen

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Die Chevra-Lomdej-Mischnajot-Synagoge ist ein Symbol für das jüdische Erbe von Auschwitz, dem heutigen Oswiecim, also jener Stadt, an deren Rand das deutsche Vernichtungslager stand. Doch nun ist die 1999 renovierte und wieder mit einem Thoraschrein ausgestattete Synagoge akut vom Einsturz bedroht, teilte das Jüdische Zentrum von Auschwitz auf seiner Website mit. Bauexperten befürchten, dass der Untergrund aufgrund von Bergbauschäden wegsackt.

Es drohe eine Katastrophe, sagte Tomasz Kuncewicz, Leiter des Jüdischen Zentrums. Die Baukosten zur Stabilisierung der Synagoge und des benachbarten Zentrums könnten bis zu eine Million Zloty (250.000 Euro) betragen, hieß es. Bisher konnte nur ein Teil der Mittel aufgebracht werden.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren etwa ein Drittel der Einwohner von Auschwitz Juden. Die meisten von ihnen wurden während des Zweiten Weltkriegs von den Nationalsozialisten ermordet. Das vor 13 Jahren errichtete jüdische Zentrum soll einen Gegenpol zum Vernichtungslager setzen und an die jahrhundertelange polnisch-jüdische Kultur erinnern.