Jeder vierte Werbedollar mobil verdient
Facebooks Bemühungen um die Nutzer auf Smartphones und Tablets rentiert sich. Im vierten Quartal verdiente das weltgrößte Soziale Netzwerk fast jeden vierten Werbedollar auf mobilen Geräten. Facebook sei „ein mobiles Unternehmen“ geworden, erklärte Gründer, Hauptaktionär und Firmenchef Mark Zuckerberg.
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Smartphones waren eine Schwachstelle von Facebook, trotz der steigenden mobilen Nutzung konnte Facebook auf den kleinen Geräten deutlich weniger Werbung an den Nutzer bringen und damit verkaufen als auf der Website. Doch in den letzten Monaten intensivierte das Soziale Netzwerke seine Investitionen deutlich.
Es sei ein „Mythos“, dass Facebook auf mobilen Geräten kein Geld verdienen könne, sagte Zuckerberg bei der Vorlage der Geschäftszahlen am Sitz im kalifornischen Menlo Park Ende Jänner. Er räumte allerdings ein, in dem Bereich erst am Anfang zu stehen. Im dritten Quartal hat das Soziale Netzwerk noch jeden siebenten Dollar mobil verdient. Noch zuletzt berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg, dass Facebook in Zukunft verstärkt auf ortsbezogene Daten seiner Anwender setzen will, um damit gezielter Werbung ausspielen zu können.
Kein eigenes Facebook-Handy
Das Onlinenetzwerk muss sich schnell bewegen, denn immer mehr seiner Mitglieder nutzen statt Desktop und Notebook Smartphones und Tablets. Im vierten Quartal 2012 griffen zum allerersten Mal mehr der täglichen Nutzer von mobilen Geräten aus auf Facebook zu als vom PC. Facebook hat derzeit 1,06 Milliarden Mitglieder, die mindestens einmal im Monat darauf zugreifen. Zwei von drei nutzen dabei auch mobile Geräte. Gut die Hälfte aller Nutzer loggen sich täglich bei Facebook ein.
Ein Facebook-Handy wird es dennoch nicht geben, so Zuckerberg und verneinte damit nicht enden wollende Gerüchte. „Das entspricht nicht unserer Strategie.“ Die Menschen wollten stattdessen, dass Facebook über alle ihre Geräte hinweg gut funktioniere.
2012 kleiner Gewinn erwirtschaftet
Der geschäftliche Erfolg gibt Zuckerberg recht: In den letzten drei Monaten des Jahres stieg der Gesamtumsatz um 26 Prozent auf annähernd 1,6 Mrd. Dollar (1,18 Mrd. Euro). Facebook verdiente nach einem verlustreichen Sommer auch wieder Geld, wenn auch mit 64 Mio. Dollar anteilsmäßig wenig. Im dritten Quartal hatte das Unternehmen allerdings noch ein Minus in ähnlicher Größenordnung eingefahren.
Letztlich konnte Facebook durch das gute letzte Jahresviertel auch im Gesamtjahr 2012 einen kleinen Gewinn von 32 Mio. Dollar erwirtschaften. 2011 und damit vor dem Börsengang im Mai 2012 hatte das Soziale Netzwerk jedoch für seine gewöhnlichen Aktionäre noch deutlich mehr abgeworfen: nämlich satte 668 Mio. Dollar.
Kosten stark gestiegen
Mittlerweile sind die Kosten jedoch stark gestiegen. So wuchs die Zahl der Mitarbeiter von 3.200 auf 4.600. Facebook investierte zudem im vergangenen Jahr 1,6 Mrd. Dollar in die Infrastruktur. Im laufenden Jahr sollen es 1,8 Mrd. Dollar werden. Das, so Zuckerberg in einer Telefonkonferenz, sichere langfristig Facebooks Erfolg, belastet aber kurzzeitig das Ergebnis.
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