Zuwächse in Asien und Lateinamerika
Die chromverzierten Kultmotorräder von Harley-Davidson verkaufen sich so gut wie lange nicht mehr. Die Händler wurden im vergangenen Jahr mehr als 249.800 Maschinen los, wie der US-Hersteller Ende Jänner mitteilte. Das war ein Zuwachs von gut sechs Prozent. Harley-Davidson legte dabei einen Schlussspurt hin: Im vierten Quartal stiegen die Verkäufe um fast acht Prozent auf 43.400.
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Harley setzt die meisten Maschinen weiterhin in Nordamerika ab, die größten Zuwächse verzeichnete der Hersteller aber in Lateinamerika und Asien. Die von der Schuldenkrise geplagten Europäer hielten sich dagegen zurück - trotz Marketingspektakeln mit unzähligen Fans wie etwa der European Bike Week am Faaker See in Kärnten. Auf dem alten Kontinent sanken die Verkäufe übers Jahr gesehen um drei Prozent.
Gewinn um vier Prozent verbessert
Harley-Davidson erfülle „die Wünsche der Menschen nach persönlicher Freiheit“, erklärte Firmenchef Keith Wandell am Sitz in Milwaukee. Im Gesamtjahr stieg der Umsatz um fünf Prozent auf rund 5,6 Mrd. Dollar (4,2 Mrd. Euro), und der Gewinn verbesserte sich um vier Prozent auf unterm Strich 624 Mio. Dollar.
Harley-Davidson hatte in der Wirtschaftskrise vor vier Jahren noch ums Überleben kämpfen müssen, weil die Verkäufe der teuren Maschinen eingebrochen waren. Firmenchef Wandell gab in der Not die Marken MV Agusta und Buell auf, strich Tausende Jobs und stellte die Produktion um. Heute profitiert der Hersteller von seiner Neuaufstellung; er schreibt seit einiger Zeit solide Gewinne. Der Umbau liege nun „weitgehend hinter uns“, erklärte Wandell.
Lieferengpässe nach Produktionsumstellung
Die Umstellung der Produktion im größten Werk York im US-Bundesstaat Pennsylvania hatte zwischenzeitlich zu Engpässen bei den Motorrädern geführt. In der Fabrik werden unter anderem die „Touring“-Baureihe sowie die puristische „Fat Boy“ gefertigt. So lagen die Auslieferungen aus den Fabriken an die Händler im Schlussquartal unter dem Vorjahresniveau. Der Gewinn sank ebenfalls.
Im laufenden Jahr geht Harley-Davidson davon aus, deutlich mehr Motorräder ausliefern zu können. Bis zu 264.000 Stück sollen an die Händler gehen, das wäre ein Plus um sieben Prozent. Zu den Konkurrenten der US-Kultmarke zählen neben den starken japanischen Herstellern auch BMW sowie der italienische Hersteller Ducati, der mittlerweile zu Audi gehört.
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