Brüssel verbietet Übernahme von TNT Express durch UPS
Die EU-Kommission hat die bereits abgeblasene Übernahme des niederländischen Kurierdienstes TNT Express durch die weltweite Nummer eins UPS aus den USA formell untersagt. Die Behörde nannte heute in Brüssel die befürchtete Beeinträchtigung des Wettbewerbs in der EU als Grund für das Verbot.
TNT Express hatte am 14. Jänner erklärt, dass UPS die Fusion nicht weiterverfolge, weil der US-Konzern keine „realistische Perspektive“ für die Erlaubnis aus Brüssel erkenne.
Bei einer Erlaubnis „hätten viele Kunden in 15 Mitgliedstaaten nur noch zwischen UPS, DHL und (in einigen Fällen) FedEx wählen können“, urteilte die EU-Kommission nach einer breitangelegten Prüfung. DHL gehört zum Konzern Deutsche Post DHL. Wegen des geringeren Wettbewerbs wären „mit großer Wahrscheinlichkeit“ die Zustellpreise erhöht worden, vermutete Brüssel.
UPS hatte laut Kommission zwar Zugeständnisse angeboten, die seine Marktmacht in Europa nach der Fusion verringert hätten, sie gingen demnach aber nicht weit genug. Die Fusion war seit längerem im Gespräch, 2012 stockte der US-Konzern das Kaufangebot auf über fünf Milliarden Euro auf.