Zeitung: EU-Kritiker Vaclav Klaus erwägt Bewerbung für EU-Amt
Der EU-kritische tschechische Staatspräsident Vaclav Klaus, der in Kürze aus dem Amt scheidet, erwägt für die Zeit danach angeblich, einen Posten in einer EU-Institution in Brüssel anzunehmen. Das schreibt die tschechische Tageszeitung „Lidove noviny“ (Mittwoch-Ausgabe) unter Berufung auf Quellen aus der Umgebung von Klaus.
Für den Anfang könnte er sich mit einem Sitz im Europaparlament zufriedengeben, hieß es mit Blick auf die Europawahlen 2014.
„Wir haben dringenden Bedarf, ihn auf einen Posten in der EU zu bringen“, meinte der Fraktionschef der konservativen Demokratischen Bürgerpartei (ODS) im tschechischen Senat, Jaroslav Kubera. „Derartige Ideen habe ich schon gehört“, fügte der ODS-Abgeordnete Boris Stastny hinzu, der sich auch vorstellen kann, dass Klaus für das Amt des EU-Ratspräsidenten kandidiert.
Nicht aus öffentlichem Leben verschwinden
Der ODS-Vizechef und Umweltminister Tomas Chalupa meinte, es wäre nicht richtig, wenn Klaus nach Beendigung seines Präsidentenmandats aus dem öffentlichen Leben verschwände. Und laut dem ODS-Vizechef und Industrieminister Martin Kuba wäre es für viele Leute eine „Inspiration“, wenn Klaus’ Stimme „in Europa klingen würde“.
Klaus’ Sekretär, Ladislav Jakl, konnte die Informationen jedoch nicht bestätigen. „Ich weiß nichts über derartige Pläne“, sagte Jakl der Zeitung. Klaus gehörte früher zur ODS, legte aber den Ehrenvorsitz zurück, weil ihm die Parteilinie zu EU-freundlich geworden war.