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Häuser rund um Farm evakuiert

In der südafrikanischen Grenzprovinz Limpopo sind rund 15.000 Nilkrokodile aus einer Zucht über den gleichnamigen Fluss ausgerissen. Die Betreiber der Krokodilfarm versuchen seit der Panne vor einer Woche, die Tiere wieder einzufangen - bisher nur bedingt erfolgreich. Die Krokodile waren vor ein paar Tagen nach heftigen Regenfällen aus der Rakwena-Reptilienfarm ausgebrochen.

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Ein Sprecher der Polizei in der Provinz Limpopo forderte am Freitag Reptilienfachleute auf, bei der Suche zu helfen. „Angesichts der großen Zahl von Krokodilen, die entkommen sind, besteht ein großer Bedarf an Experten“, sagte Hangwani Mulaudzi.

Um wie viele Tiere es sich genau handelte, war unklar: In Medienberichten schwankte die Zahl zwischen 7.000 und 15.000. Bisher seien rund 2.000 Krokodile zurückgebracht worden, sagte Mulaudzi. Die Behörde riefen die Anrainer entlang des Flusses Limpopo auf, vorsichtig zu sein. „Im Limpopo gab es bisher eher wenige Krokodile. Jetzt gibt es da drinnen viele“, zitierte News24.com Zane Langman, einen Schwiegersohn des Besitzers der Rakwena-Krokodilfarm nahe Pontdrif im Dreiländereck von Südafrika, Botswana und Simbabwe. Laut Zahlen auf der Website der Farm sind so gut wie alle dort gehaltenen Tiere entkommen.

Tier tauchte auf Schulsportplatz auf

Ursache war ein Hochwasser des Limpopo vergangenen Sonntag gewesen, erklärten die Betreiber der Farm weiter. Nachdem der Wasserspiegel des mächtigen Flusses extrem gestiegen sei, hätten sie Schleusen öffnen müssen, um zu verhindern, dass Mauern eingedrückt werden.

Ein Nilkrokodil öffnet sein Maul

Reuters/Juda Ngwenya

Nilkrokodile (Crocodylus niloticus) erreichen eine Länge von bis zu vier Metern

Laut Langman konnten bisher Tausende Tiere in der Umgebung der Farm wieder eingefangen werden. Mehr als die Hälfte habe sich dort allerdings im dichten Busch verkrochen, berichtete die südafrikanische „Beeld“. Die Betreiber der Zucht wurden von Farmern verständigt, sobald irgendwo ein Tier auftauchte.

Evakuierung inmitten von Krokodilen

„Dann gehen wir los und fangen sie ein“, so Langman. Einfacher sei das in der Nacht, weil dann die Augen der Tiere im Wasser zu erkennen seien. Ein Tier sei sogar auf dem Rugby-Spielfeld einer Schule in rund 120 Kilometer Entfernung gefunden worden.

Wegen des Hochwassers mussten auf dem Gelände der Krokodilfarm auch mehrere Wohngebäude geräumt werden, was laut Langman nicht ganz ungefährlich war. Er habe am Sonntag Freunde per Boot gerettet. „Du willst sie unbedingt erreichen, aber du weißt gar nicht, ob du hinkommst“, zitierte ihn News24.com. „Als wir sie erreicht haben, schwammen Krokodile um sie herum. Gott sei Dank wurde niemand verletzt.“

Die Provinz Limpopo wurde zuletzt von schweren Regenfällen und Überflutungen getroffen, mindestens zehn Menschen kamen dabei bisher ums Leben. Zahlreiche Häuser mussten laut News24.com evakuiert werden. Im benachbarten Mosambik mussten Zehntausende Menschen wegen Überschwemmungen in Sicherheit gebracht werden.

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