Siemens besiegelt Osram-Abspaltung
Siemens hat die Trennung von seiner traditionsreichen Lichttochter Osram besiegelt. Die Siemens-Aktionäre stimmten gestern der Abspaltung auf der Hauptversammlung zu. Damit erhalten die Siemens-Aktionäre für je zehn Aktien zusätzlich eine Osram-Aktie in ihr Depot. Die Osram-Aktien sollen voraussichtlich ab Sommer an der Börse gehandelt werden. Siemens behält nur noch 19,5 Prozent der Anteile - gerade genug für eine Sperrminorität auf einer Hauptversammlung.
Seit 1920 bei Siemens
Osram hatte seit 1920 zu Siemens gehört. Das Unternehmen ist derzeit neben Philips der größte Lampenhersteller der Welt, muss aber für den technischen Wandel von Glühbirne und Energiesparlampe zu LED-Licht Milliarden Euro investieren. Halbleiterkonzerne aus Asien gewinnen hier mit günstigen Preisen rasch Marktanteile. Siemens hatte Osram schon 2011 selbst an die Börse bringen und so auch die eigene Kasse auffüllen wollen, das aber angesichts der schwachen Kapitalmärkte schließlich aufgegeben. Für den Sprung in die Selbstständigkeit hat Siemens Osram noch eine Kapitalspritze von 1,2 Milliarden Euro gegeben.
Osram beschäftigt in Deutschland rund 10.000 Mitarbeiter, aber bis 2014 sollen hier noch 1.400 Stellen gestrichen werden. Weitere 29.000 Beschäftigte arbeiten in China, Malaysia und Südamerika. Osram hat im vergangenen Geschäftsjahr 5,4 Milliarden Euro Umsatz und 378 Millionen Euro Verlust gemacht. Der Abspaltung stimmten die Aktionäre mit gut 98 Prozent des stimmberechtigten Kapitals zu.