Luxusreisen: ThyssenKrupp-Aufsichtsrat tritt zurück

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Weil er als Aufsichtsratsmitglied von ThyssenKrupp Flüge in der ersten statt der zweiten Klasse für den deutschen Stahlkonzern wahrgenommen hat, zieht sich IG-Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler aus dem Aufsichtsgremium des Unternehmens zurück.

Es sei „nicht alles richtig, was zulässig ist und üblich war“, so Eichler heute in Frankfurt am Main. Er werde deshalb die Differenz des Flugpreises zu Flügen der zweiten Klasse erstatten.

Auch in der IG Metall wurde über den Fall beraten. Der 60-jährige Eichler ist seit 45 Jahren in der Gewerkschaft, seit 1996 geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptkassierer. Es sei nicht geplant, dass Eichler bei der Gewerkschaft Posten abgibt, sagte eine Sprecherin. „Eichler hat gegen keine Richtlinien der IG Metall verstoßen.“

Über teure Flüge von Gewerkschaftsmitgliedern berichtete das „Handelsblatt“. Eichler bestätigte, dass er in neun Jahren als Aufsichtsrat aus dienstlichen Gründen insgesamt fünf Reisen für den Konzern nach China, Thailand, in die USA und nach Kuba machte. Laut „Handelsblatt“ mietete ThyssenKrupp bei einer China-Reise für ein Formel-1-Rennen an der Rennstrecke Schanghai eigens eine Loge und bewirtete dort auch Eichler. Darauf ging dieser in seiner Erklärung nicht ein.