40 Hersteller, 400 Neuwagen
40 Automarken mit 400 Neuwagenmodellen: Das bietet die Vienna Autoshow 2013 bis einschließlich 13. Jänner dem Publikum. Interessant sind nicht nur 20 Österreich-Premieren, die auf der Messe zu sehen sind. Gerade durch die kompakte Größe lassen sich Designtrends vergleichen - und ähnlich ausgestattete Modelle verschiedener Hersteller auf Detailfunktionalität überprüfen.
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So richtig euphorisch ist man auf dem Automarkt in unseren Breitengraden nicht. In ganz Europa mit Ausnahme Großbritanniens stagniert der Absatz von Neuwagen. Ein Blick auf die Vienna Autoshow macht auch sicher: Die Lebenszyklen bekannter Modelle werden immer kürzer. Kaum hat man sich etwa an den VIer-Golf gewöhnt, steht auch schon der VIIer vor der Tür. Und ist eine neue Linie erfolgreich, so wächst sie sich in alle Größen und Varianten aus.

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Die Modefarbe bleibt Weiß: Blick von oben auf die Vienna Autoshow 2013
Klassiker mit Größenwachstum
Mini hatte den Trend in den vergangenen Jahren vorgeführt. Heuer legt etwa Fiat in Wien nach, wenn es die „Van“-Version seines Retro-Klassikers Cinquecento, den 500L, vorführt. Aus dem Kleinwagen wird dann eine fast familientaugliche Kutsche - oder ein Fahrgerät für junge Paare, bei denen das zwischen den Mittelsitzen mitgeführte Snowboard auch gegen einen Kindersitz getauscht werden kann.

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Cinquecento wächst zum Mini-Van
Natürlich prunken auch in Wien Sportwagen zwischen den vielen Vernunftmodellen, etwa wenn Porsche die Updates seines Mittelmotorsportwagens Cayman und Cayman S zum ersten Mal in Österreich präsentiert und der auf 499 Stück limitierte Abarth 695 Edizione Maserati zu sehen ist.
Premiumhersteller zeigen Kompaktes
Gerade die Premiumhersteller zeigen in Wien, dass sie mit Hochklasse ebenso wie mit Eleganz im Kompaktklassesegment punkten können. Audi stellt den mit Spannung erwarteten „Edel-Golf“ A3 Sportback, also die etwas längere fünftürige Variante des A3, vor. BMW wiederum zeigt den neuen 1er mit Allradantrieb aus der X-Drive-Serie. Mercedes erinnert in diesem Feld an die neue geformte A-Klasse, tatsächliche Österreich-Premiere aber ist das Concept Style Coupe, also ein eher konjunktivischer Blick in die Zukunft.
Vernunft ist Trumpf
Vernunft ist Trumpf, heißt es bei Renault und Seat. Die Franzosen zeigen den Clio Grandtour, also die Ausreizung des Kleinwagens hin zum Kombi bei gleichzeitigem Versuch, das möglichst elegant hinzubekommen. Seat wiederum nimmt einen neuen Anlauf beim Toledo und trimmt die Jetta-Klasse auf einen Hauch von Emotion.

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Renault zeigt den neuen Clio in Kombivariante: Auch bei den Kleinsten zählt das markante Erscheinungsbild
Sparen beim Gewicht
Der Blick nach Japan und Südkorea zeigt, dass hier nicht nur an Klassikern gefeilt wurde. Mazda präsentiert den neuen Mazda 6, der nicht nur dank neuer Designlinie sportlicher geworden ist, sondern der gleichzeitig motorisch auf- und gewichtsmäßig abgerüstet ist. Kia wiederum zeigt beim doch einst hausbackenen Carens, dass man bei einem Familien-Van mit Mut an die neue Formsprache im Konzern anschließen kann (ein wenig erinnert das fast an die Vans von Ford).
VW, Klassenprimus in der Kompaktklasse, zeigt als Österreich-Premiere den GTI und Weiterentwicklungen des Blue-Motion-Antriebs beim Golf. Was in Österreich tatsächlich interessiert hätte: Wie sieht der neue Golf Variant, immerhin zugstärkster Kompaktkombi, aus?
Motoren werden wieder stärker
Den Mut zur Größe und Retro-Kantigkeit zeigt Jeep mit dem Wrangler Moab, der unter den SUVs so etwas wie ein Herkunftssiegel aufweist. Dieses Auto ist nicht gemacht, um in der Stadt die Kinder in die Privatschule zu kutschieren, sondern tatsächlich in den Gatsch abzubiegen.
Insgesamt wird auf dem Autosalon deutlich: Die Modelle ab der Kompaktklasse treten wieder mit stärkeren Motoren auf. Der Hubraum ist geschrumpft, die Aggregate sind sparsamer - gleichzeitig entfacht man mitunter mit einem Zylinder weniger mehr Kraft. Das wirkt sich positiv auf den Verbrauch aus und lässt die mitunter doch schwerer gewordenen Modelle zügig navigieren.
Zum Messestart ausgehändigt wird auch die Broschüre „Fakten gegen Vorurteile“. Damit will der Arbeitskreis der Automobilimporteure dem schlechten Image der Branche gegensteuern. So verweist man darauf, dass sämtliche Diesel-Pkws in Österreich für „nur“ 5,2 Prozent der Feinstaubbelastung zuständig seien - während die Landwirtschaft mit deutlich weniger Fahrzeugen für 7,5 Prozent verantwortlich sei. Außerdem sei der Partikelausstoß der Dieselautos seit 1985 um 99 Prozent reduziert worden.
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