Wirtschaft stagniert
Die französische Regierung entscheidet bis zum Frühjahr, ob die Wachstumsprognose revidiert werden muss. Bevor der langfristige Haushaltsplan im April an die EU-Kommission weitergeleitet werde, solle auch die Prognose überprüft werden, sagte der französische Finanzminister Pierre Moscovici am Freitag.
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„Derzeit gibt es keinen Grund, die Wachstumsprognose für 2013 zu ändern. Ich halte an den 0,8 Prozent fest“, sagte er. Bis April sei absehbar, ob sie tragfähig sei oder nicht, fügte er hinzu. Im dritten Quartal schrammte die nach Deutschland zweitgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone nur haarscharf an einer Rezession vorbei: Das Bruttoinlandsprodukt legte um magere 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu.
IWF: Paris muss Spardruck verschärfen
Angesichts der schleppenden Entwicklung hat das Land Schwierigkeiten, seinen Haushalt auf Vordermann zu bringen. Der sozialistische Präsident Francois Hollande steht unter großem Druck. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ließ bereits durchblicken, Frankreich müsse wohl seinen Sparkurs verschärfen, um das Defizit zu senken. Das französische Statistikamt rechnet auch für die ersten beiden Quartale 2103 nur mit einem Wachstum von jeweils 0,1 Prozent.
Über drei Mio. Menschen arbeitslos
Hinzu kommt, dass die Arbeitslosigkeit in Frankreich weiter steigt: Ende November waren 3,13 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, wie das Arbeitsministerium in Paris mitteilte. Fast 30.000 Menschen meldeten sich neu bei den Arbeitsämtern. Damit überstieg die Zahl der Erwerbslosen erstmals seit 16 Jahren die symbolisch wichtige Drei-Millionen-Marke und nähert sich dem historischen Höchststand vom Jänner 1997 mit 3,2 Millionen Arbeitslosen.
Von den drei führenden Ratingagenturen bewertet nur noch Fitch Frankreich mit der Spitzennote. Moody’s hatte das Land kürzlich von AAA auf Aa1 heruntergestuft. Standard & Poor’s entzog Frankreich das Toprating schon im Jänner.
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