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Deal mit Großaktionär Etihad

Air Berlin, deutscher Mutterkonzern der österreichischen Fluggesellschaft Niki, nimmt mit dem Verkauf seines Vielfliegerprogramms dringend benötigtes Geld für die Konzernsanierung ein. Die Mehrheit an dem Programm „Topbonus“ werde für 184 Mio. Euro an Großaktionär Etihad veräußert, teilte die zweitgrößte deutsche Fluglinie am Dienstag mit.

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Das Geld solle noch heuer fließen. Die Fluggesellschaft aus der Golfmetropole Abu Dhabi soll künftig 70 Prozent an dem für die Kundenbindung sehr wichtigen Bonusprogramm halten, Air Berlin 30 Prozent. Etihad ist bereits Partner in dem Vielfliegerprogramm, das drei Millionen Mitglieder zählt. Die Börse applaudierte: Air-Berlin-Aktien schnellten um acht Prozent nach oben.

Harter Sanierungkurs

Überraschend kommt der Deal nicht: Air Berlin hatte auf der Suche nach neuen Erlösquellen vor vier Wochen angekündigt, das Vielfliegerprogramm zu Geld zu machen. Ein Käufer wurde damals nicht genannt. Das Geheimnis lüftete das österreichische Kartellamt Anfang Dezember: Es machte den Namen Etihad publik.

Der Rivale der AUA-Mutter Lufthansa will mit dem Verkaufserlös seine Ertragssituation verbessern. Die von Joachim Hunold gegründete Airline hat sich nach einer übereilten Expansion einen harten Sanierungskurs verordnet, dem auch Jobs zum Opfer fallen könnten. Ein Nachrichtensender hatte im November berichtet, Air Berlin wolle 900 Stellen abbauen - das wäre jeder zehnte Job.

2013 wieder im Plus?

Zumindest brachte das Fluggeschäft jüngst wieder Geld, nachdem hier in der ersten Jahreshälfte noch Verluste zu Buche schlugen. Im dritten Quartal stieg der Betriebsgewinn um fünf Prozent auf 101 Mio. Euro. Großes Ziel von Konzernchef Hartmut Mehdorn sind schwarze Zahlen im Jahr 2013.

Im Gesamtjahr hatte Air Berlin zuletzt 2007 einen Nettogewinn eingeflogen. Um über die Runden zu kommen, hatte die Fluglinie Ende 2011 Etihad an Bord geholt. Etihad sicherte sich 30 Prozent der Aktien und stellte ein Darlehen über 255 Mio. Dollar (196,70 Mio. Euro) zur Verfügung.

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