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Nur wer die Höhe hat, hat den Schnee

Schaut man auf die aktuelle Großwetterlage, dann müssen die Skigebiete vor den Saisonstarts auf das Prinzip Hoffnung setzen. Ein paar Orte von der Reiteralm über Sölden bis zu den Gletschergebieten sind in Betrieb. Die meisten wollen am ersten Dezember-Wochenende starten. Doch gab es zunächst viel Freude über den frühen Schnee, hat man mittlerweile fast überall nur noch in den Höhenlagen Schnee zu bieten.

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Auch die dritte November-Woche verspricht mehr Hochdruckwetter als massiven Schneefall. Jetzt müssen die Temperaturen, die ungewöhnlich hoch waren, sinken, will man zumindest die Schneekanonen anwerfen können. Im Moment können nur Skigebiete mit Höhenlage punkten, unten ist es vielerorts grün.

Im Moment haben unter anderem folgende Skigebiete in Österreich laut dem Winterportal Bergfex.at geöffnet bzw. teilweise offen: Dachsteingletscher, Hintertuxer Gletscher, Hochgurgl-Obergurgl, Kaunertaler Gletscher, Kitzsteinhorn, Mölltaler Gletscher, Obertauern, Pitztaler Gletscher, Reiteralm, Schladming, Sölden, Stubaier Gletscher, Turracher Höhe und Kitzbühel. Bei den offenen Skigebieten empfiehlt sich der Blick ins Detail und auf die befahrbaren Pistenkilometer. Einige Skigebiete wollten ja am vorletzten November-Wochenende nachziehen und auch teilöffnen, etwa Sportgastein.

Schneekanone

picturedesk.com/Roland Mühlanger

Wenn die Niederschläge ausbleiben, hofft man in den Skigebieten zumindest auf Minusgrade, um die Schneekanonen in Stellung zu bringen

Schnee wenn, dann in großer Höhe

Hatte man bei der Saisonvorschau im Rahmen des Weltcup-Auftakts in Sölden noch frohlockt, dass der frühe Wintereinbruch einen guten, ja vielleicht mancherorts vorgezogenen Saisonstart ermögliche, sind im Moment eher nur noch die Speicherteiche für den Kunstschnee mit Schmelzwasser gefüllt.

Die Seilbahnunternehmen etwa in den 52 Salzburger Skigebieten zeigten sich in der ersten November-Hälfte noch zuversichtlich, dass die meisten Gebiete Ende November, Anfang Dezember aufsperren können. Man habe in den Höhenlagen beschneit. Im vorigen Winter hatte sich mangels Schneefalls der Saisonbeginn um etwa zwei Wochen verzögert, dafür gab es bis Ende der Saison eine reiche Schneeausstattung.

Zugegeben, November ist noch kein Gradmesser für den Erfolg einer Wintersaison. Doch der Motivationsfaktor des Starts in die Saison bleibt nicht zu unterschätzen. Im Moment versuchen Skigebiete in Höhenlage zu punkten. So erinnert etwa die Region Hochgurgl-Obergurgl an günstige Liftkartenaktionen und daran, dass man immerhin 80 Prozent der Lifte ab dem Wochenende geöffnet habe. Auch hier zeigt sich: Es ist die Höhenlage, die im Moment darüber entscheidet, ob man ausreichend beschneite und von Natur aus mit Schnee ausgestattete Pisten anbieten kann.

VKI vergleicht Liftkartenpreise

Vor dem Saisonstart nahm der Verein für Konsumenteninformation (VKI) jedenfalls die Preise für Skipässe unter die Lupe - und stellte dabei zweierlei fest. Immer mehr Skigebiete schließen sich mit Kombikarten (oder eigenen Dachmarken) zusammen. Doch diese Kombikarten sind auch teurer - mehr dazu in help.ORF.at.

Nicht alle Betreiber sollten versuchen, „Klein-Ischgl“ zu werden, kritisierte Peter Blazek vom VKI am Freitag: „Es fehlt das Bewusstsein der Branche, dass es auch familienfreundliche Skigebiete geben muss, nicht nur diese megagroßen Skidorados für kapitalkräftige Gäste.“

Vergleichen zahlt sich aus - etwa via Web

Was die Konsumentenschützer nahelegen: sich vorab zu informieren. Und da bieten die Skigebiete selbst immer größere und aufwendigere Websites samt Cams und Panoramaillustrationen. Gleichzeitig kann man über Webplattformen schauen, wo welche Lifte geöffnet sind. Mitunter geht das über Portale wie Bergfex sogar über Ländergrenzen hinweg.

Der heimische Wintertourismus hatte zuletzt daran erinnert, wie viel man auch heuer wieder in den Bereich Ausbau bestehender Anlagen investierte. Für den Winter 2012/13 rechnet der Fachverband Seilbahnwirtschaft mit Gesamtinvestitionen von rund 415,9 Mio. Euro - mehr dazu in Wettrüsten an der Talstation (Oktober 2012). Viel Geld wird mittlerweile für Beschneiung ausgegeben - und letztlich entscheidet auch das Wetter darüber mit, ob die Saison bis vor oder gar nach Ostern hinaus am Ende nicht nur steigende Umsätze, sondern auch entsprechende Erträge gebracht hat.

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