Im Architekturzoo
Bei den Accessoires ist Design für Hunde schon sehr ausgereift - vom pompösen Hundeschmuck über schicke Hundemode bis zum edlen Futternapf. Nun haben sich namhafte Architekten und Designer des Hundemöbels angenommen.
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Eine ganze Riege an Designstars - die Japaner Kengo Kuma, Toyo Ito, Shigeru Ban, Kayuzo Sajima, Sou Fujimoto, Atelier Bow-Wow, das niederländische Architekturbüro MVRDV und der Münchner Konstantin Grcic - sowie einige weniger bekannte Studios wie Reiser + Umenoto, Torafu Architects und Hiroshi Naito interpretierten die Hundehütte neu.
Sie entwarfen eine Serie von Funktionsmöbeln - von der Hundehängematte bis zum Hundeschaukelhaus. Die japanische Open-Source-Plattform Architecture for dogs stellte die ersten zwölf Projekte des von dem japanischen Designer Kenya Hara (Hara Design Institute, Tokio) kuratierten Projekts am Donnerstag vor.

Hiroshi Yoda
Designaffine Hundebesitzer können die Architekturpläne herunterladen und nachbauen - etwa den Hundehügel von Kengo Kuma. Der Hund kann sich darunterlegen oder drüberlaufen - ganz nach Temperament und Laune.

Hiroshi Yoda
Da Hund nicht gleich Hund ist - so eine der Thesen des Projekts -, sollen die Entwürfe die Eigenwilligkeiten der Hunde berücksichtigen und widerspiegeln. MVRDV will mit seiner schaukelnden Hundehütte dem „neugierigen und verspielten Beagle“ einen adäquaten Raum geben.

Hiroshi Yoda
Der Münchner Möbeldesigner Konstantin Grcic entwarf mit „Paramount“ ein spiegelndes Modell für eitle Pudel

Hiroshi Yoda
Ein mit einer Schmuddeldecke ausgepolsterter Hundeflechtkorb - das geht gar nicht für Hiroshi Naito, der einen ergonomisch geformten Hundekorb aus Rohren und Holzblöcken baute. Ob ergonomisch korrekt oder einfach nur formschön - das Hundemodel scheint sein Designbett zu mögen.

Hiroshi Yoda
Die Designer sollten darüber nachdenken, wie sich der Umgang zwischen Mensch und Tier verbessern ließe. Atelier Bow-Wow entwarf eine Rampe für den Dackel - damit einander Mensch und Vierbeiner leichter auf Augenhöhe begegnen. Ein Stufenmodell wäre problematisch gewesen, da sich der Dackel wegen seines langen Oberkörpers leicht die Hüfte brechen könnte, erklärten die Architekten ihren Entwurf im Designblog Dezeen.

Hiroshi Yoda
„Ich habe den Eindruck, dass die ganze Welt an Babys und Hunden interssiert ist“, sagte Kurator Hara im Lifestyle-Magazin „Wallpaper“. Der Art-Director des international erfolgreichen japanischen Lifestyle-Kaufhauses MUJI lieferte ebenfalls zwei Beiträge ab: im Bild zu sehen sein Stiegenhaus in einer Box.

Hiroshi Yoda
Der durchdesignte Hundespielplatz muss Shigeru Ban für sein Hundelabyrinth vorgeschwebt sein. Der Architekt verwendete sein Lieblingsmaterial: die Kartonrolle - für Architekturkenner ein unverwechselbarer Shigeru-Ban-Entwurf.

Hiroshi Yoda
Das Architekturbüro Torafu entwarf eine Hängematte. Wem der Stoff zu langweilig ist: Die vorgestellten Entwürfe sollen nicht nur zum Nachbauen anregen, Verbesserungsvorschläge sind explizit willkommen. Eigene Entwürfe können hochgeladen sowie Anregungen mitgeteilt werden.

Hiroshi Yoda
Die Kuschelhütte für den französischen Schoßhund Bichon Frise entworfen von Kazuyo Sejima: Die ersten Prototypen der Designhundehütten werden im Dezember auf der Design Miami vorgestellt. Danach sollen sie weltweit auf Tournee gehen und bald auch zu kaufen sein.
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