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Europazahlen stagnieren

Während Europas Märkte unter der Last der Schuldenkrise ächzen, verlagert der weltgrößte Lebensmittelkonzern Nestle seinen Schwerpunkt immer stärker in Schwellenländer. Wie der Schweizer Konzern kürzlich mitteilte, stiegen seine Umsätze auf den Wachstumsmärkten Asiens und Afrikas in den ersten neun Monaten 2012 um mehr als ein Viertel auf 14 Mrd. Schweizer Franken (11,6 Mrd. Euro).

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Dagegen stagnierten die Verkäufe im krisengeplagten Europa bei rund elf Milliarden Franken. Vor Jahresfrist waren beiden Regionen umsatzmäßig noch gleichauf gelegen. Insgesamt wuchs der Umsatz des Herstellers von Nescafe, Kitkat-Schokoriegeln und Maggi-Packerlsuppen in den ersten neun Monaten 2012 um elf Prozent auf 67,6 Mrd. Franken (56 Mrd. Euro), wie Analysten prognostiziert hatten.

Allerdings verfehlte Nestle beim organischen Wachstum ohne Wechselkurs- und Akquisitionseffekte aufgrund geringer ausgefallener Preissteigerungen mit 6,1 Prozent die Markterwartungen. Im ersten Halbjahr war das organische Wachstum noch bei 6,6 Prozent gelegen.

Zukäufe in Schwellenländern zahlen sich aus

Erst im vergangenen Jahr hatten die Schweizer in China mit dem Süßwarenhersteller Hsu Fu Chi und dem auf Erdnussmilch spezialisierten Getränkeproduzenten Yinlu zwei ausschließlich für den lokalen Markt produzierende Anbieter übernommen. Die beiden Übernahmen ließ sich Nestle geschätzte sieben Milliarden Franken kosten. Nicht von ungefähr lud Nestle zur diesjährigen Herbstpressekonferenz nach Schanghai ein.

Für das laufende Jahr bestätigte Nestle - nicht zuletzt wegen des nachlassendem Rohstoffkostendrucks - den Ausblick für ein organisches Wachstum von fünf bis sechs Prozent. Zudem soll die operative Marge währungsbereinigt anziehen.

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