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Infektion wechselseitig übertragbar

Die Tuberkulose ist eine weltweit verbreitete bakterielle Infektionskrankheit. Beim Menschen befällt sie vorwiegend die Lunge. Nahezu alle Wirbeltiere können an Tuberkulose erkranken, auch können etwa Hauskatzen betroffen sein. Bemerkenswert ist, dass die Tuberkulose der Rinder auf alle Wirbeltiere übertragbar ist - und so auch auf den Menschen.

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Aufgrund der möglichen Übertragung der Krankheit von Tier auf Mensch wird die Tuberkulose den sogenannten Zoonosen zugerechnet. Die Rindertuberkolose ist aufgrund staatlicher Bekämpfungsverfahren in den meisten europäischen Ländern unter Kontrolle. In Ländern, wo die Erkrankung bei Rindern weit verbreitet ist - so wie zurzeit in einigen Gebieten Großbritanniens der Fall - besteht durchaus auch Gefahr für Menschen.

Wildtiere können Reservoir für Erreger bilden

In Zentraleuropa sind Infektionen beim Menschen durch die Erreger bei Rindern eher selten. Die auf den Menschen übertragenen Erkrankungen können aber ähnlich schwer verlaufen wie die Infektion von Mensch zu Mensch.

Jene Spezien, die Rindertuberkulose hervorrufen (dazu zählen Mycobacterium bovis sowie Mycobacterium caprae, Anm.) spielen als Erreger der Tuberkulose bei verschiedenen Haustieren sowie bei Zoo- und Wildtieren eine Rolle. Wildtiere wie Rothirsche, Wildschweine und Dachse können ein ständiges Reservoir für diese beiden Spezien bilden.

Übertragung durch direkten Kontakt

Die Übertragung auf den Menschen setzt direkten Kontakt mit erkrankten Tieren oder die Aufnahme von kontaminierten Lebensmitteln voraus. Auch Übertragungen von Mensch auf Tier (mittels jener beim Menschen vorkommender Erregergattung, Anm.) sind nicht gänzlich auszuschließen - wenngleich derartige Fälle als selten gelten.

Die chronische Lungentuberkulose äußert sich bei Rindern vorwiegend in sich laufend verstärkendem Husten und einem kontinuierlich schlechter werdenden Allgemeinzustand. Die Tuberkulose-Bakterien vermehren sich in der Lunge und zerstören das Gewebe. Neben der Lunge können auch andere Organe von der Infektion befallen werden.

Jährlich sterben zwei Millionen Menschen

Beim Menschen zeigt sich bei einer Erkrankung ein ähnliches Bild: An Tuberkulose erkrankte Erwachsene müssen unaufhörlich husten. Besondere Gefahr lauert bei Kindern: Die Symptome seien oftmals nicht dieselben wie bei Erwachsenen - so zeigt sich bei Kindern häufig nur eine Art lethargisches Verhalten.

Weltweit sterben jedes Jahr etwa zwei Millionen Menschen an Tuberkulose - davon rund 70.000 Kinder, bei denen die Krankheit aufgrund anderer Symptome oftmals nicht erkannt wird, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anfang des Jahres mitteilte.

Bei Tieren konzentriert sich die Bekämpfung üblicherweise auf die Erkennung von Infizierungen bei der Untersuchung geschlachteter Tiere sowie bei Sektionen toter Tiere. Österreich gilt - von der EU anerkannt - als frei von Rindertuberkulose.

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