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Drohung mit Tötung von Geiseln

Syrische Aufständische haben offenbar am Freitag in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus einen Helikopter der Regierungstruppen abgeschossen. Der Hubschrauber habe Stellungen der Rebellen im östlichen Bezirk Guta angegriffen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London mit.

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Guta und Umgebung gelten als eine Hochburg der oppositionellen Freien Syrischen Armee. Bereits am 20. September hatten die Rebellen nach Angaben der Beobachtungsstelle einen Militärhelikopter in der Stadt Duma, 13 Kilometer von Damaskus entfernt, abgeschossen. Seit Beginn des Aufstands gegen die syrische Regierung teilten die Rebellen wiederholt mit, Helikopter oder Flugzeuge der Armee zum Absturz gebracht zu haben.

Luftangriffe auf Homs

Die syrische Armee griff laut Aktivisten am Freitag das Zentrum der Stadt Homs aus der Luft und mit Panzern an. Es sei der schwerste Angriff seit fünf Monaten, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. In anderen Landesteilen gab es demnach weiter Kämpfe zwischen Regierungstruppen und Rebellen. Nach den Freitagsgebeten kam es landesweit auch wieder zu Demonstrationen gegen Assad.

Rebellen drohen mit Hinrichtung von Geiseln

Eine syrische Rebelleneinheit drohte unterdessen damit, 45 iranische Geiseln zu ermorden. Die Verhandlungen mit der syrischen und der iranischen Regierung über eine Freilassung der Geiseln seien gescheitert, sagte ein Rebellenführer in einem Video, das von arabischen Fernsehsendern veröffentlicht wurde. Da die Forderung der Revolutionäre nach einer Freilassung von Gefangenen und einem Ende der „willkürlichen Angriffe auf wehrlose Zivilisten“ bisher nicht erfüllt worden sei, werde man am Wochenende damit beginnen, die Geiseln zu töten, heißt es.

Die Geiseln stehen in dem Video neben den Rebellen, die nach eigenen Angaben zu einer Einheit aus al-Ghuta al-Scharkija stammen, einem Vorort von Damaskus. Sie waren den Regimegegnern Anfang August in die Hände gefallen. Der Iran gehört neben Russland zu den wichtigsten Unterstützern des Regimes von Präsident Baschar al-Assad.

UNHCR geht Geld aus

Wegen zahlreicher neuer Flüchtlingskrisen kommt das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) an seine finanziellen Grenzen. Die Reserven des UNHCR seien auf null gesunken, sagte UNO-Flüchtlingskommissar Antonio Guterres in Genf.

„Wir haben gleichzeitig mit vier schweren Krisen zu kämpfen: wegen Syrien, Mali, Sudan und Kongo-Kinshasa“, sagte Guterres an einer Medienkonferenz am Freitag. Die vier Krisenherde kämen zu den Langzeit-Flüchtlingskrisen wie in Somalia oder Afghanistan noch dazu.

Zahl der Flüchtlinge wird stark steigen

Wegen des Bürgerkrieges in Syrien rechnet das UNHCR mit einem weiteren drastischen Anstieg der Flüchtlingszahlen. Gefragt nach der Lage der syrischen Flüchtlinge nach den jüngsten Kampfhandlungen an der Grenze zwischen Syrien und der Türkei, sagte Guterres, das UNHCR habe von der Türkei „klare Zusicherungen“ erhalten, dass die Grenze für Flüchtlinge offen bleibe. Guterres appellierte auch an alle anderen Staaten in Konfliktregionen, ihre Grenzen weiter offenzuhalten.

Wegen der knappen Mittel verordnete sich das UNHCR selbst ein Sparprogramm in Höhe von 60 Millionen Dollar (46,33 Mio. Euro). So muss der Hauptsitz in Genf bei seinen Ausgaben 9 Prozent sparen, wie Guterres am Freitag bekanntgab.

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