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Namensliste an Premier übergeben

Der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) hat bei seinem Besuch in Vietnam die Kommunistische Partei neben wirtschaftlichen auch zu demokratischen Reformen aufgefordert. Zudem übergab er Premierminister Nguyen Tan Dung eine Liste mit Namen politischer Gefangener, deren Freilassung Deutschland fordert.

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Die sozialistische Republik solle nicht nur die Privatisierung und die Öffnung der Märkte vorantreiben, sondern den Menschen auch mehr Freiheit gewähren, sagte Rösler vergangene Woche vor Studenten in Hanoi. Die Nationale Wirtschaftsuniversität in der vietnamesischen Hauptstadt hatte den FDP-Politiker mit einer Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Der deutsche Wirtschaftsminister Philipp Rösler und der vietnamesische Außenminister  Pham Binh Minh

APA/EPA/Soeren Stache

Philipp Rösler mit dem vietnamesischen Außenminister Pham Binh Minh

Ruf nach „gesellschaftlicher Freiheit“

„Wie sollen Menschen, die nicht frei sind, eigenverantwortlich entscheiden, denken und handeln“, sagte der in Vietnam geborene deutsche Vizekanzler. „Es gibt keine unternehmerische, wirtschaftliche Freiheit ohne gesellschaftliche Freiheit. Beides gehört untrennbar zusammen.“ Bei einem Treffen mit Nguyen Tan Dung war auch die Freilassung von fünf aus politischen Gründen inhaftierten Gefangenen Thema, die schwer erkrankt sind. Das Auswärtige Amt gab Rösler eine entsprechende Liste mit.

Bei einem Empfang in der Residenz der deutschen Botschafterin begrüßte Rösler auch Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche, darunter den katholischen Bischof der Diözese Vinh im Norden des Landes. Die katholische Kirche ist in Vietnam immer noch vielen Repressalien ausgesetzt.

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