Syrien: Hälfte Aleppos ohne Trinkwasser

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Nach der Zerstörung einer wichtigen Wasserleitung in der syrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo ist nach Angaben von Aktivisten ein Teil der Stadt von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Wie die oppositionelle Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gestern mitteilte, wurde das Rohr im Viertel Bustan al-Batscha in der Nähe eines städtischen Wasserversorgers zerstört.

„Das ist sehr schlimm, denn es leitete Wasser in die ganze Stadt“, sagte der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman. Es habe Luftangriffe und Gefechte in dem Viertel gegeben. Der Leiter des Wasserversorgers bestätigte „ein Problem mit dem Leitungsnetz“. Er wissen nicht, welcher Art das Problem sei und könne niemanden zur Inspektion hinschicken.

Wasserfontäne schießt aus Rohr

Die oppositionellen örtlichen Koordinierungskomitees stellten ein Video ins Internetportal Youtube, auf dem eine starke Wasserfontäne zu sehen war, die aus einem Rohr gegenüber einem Gebäude schoss. Sie warfen den Truppen von Präsident Baschar al-Assad darin vor, die wichtigste Wasserleitung Aleppos zerstört zu haben. Nach Angaben von Einwohner der Stadt war die Hälfte Aleppos von Trinkwasser abgeschnitten, insbesondere die Stadtteile im Norden.

Verschärfte EU-Sanktionen

Die Europäische Union verschärfte unterdessen die Sanktionen gegen das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Das vereinbarten die Außenminister der 27 EU-Staaten in Paphos (Zypern). Einigkeit herrscht zudem darüber, dass humanitäre Maßnahmen vor allem über den Winter fortgesetzt und verstärkt werden sollen. Druck kommt vor allem von der Türkei, die mehr Unterstützung bei der Betreuung der Flüchtlinge fordert.

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