Olafur Eliasson und sein Werk
Olafur Eliasson (46) gehört zu den weltweit wichtigsten und innovativsten Künstlern der Gegenwart. Im jährlich erstellten Kunstkompass der Zeitschrift „Capital“, einer Marktwertrangliste, rangiert der dänische Künstler mit isländischen Wurzeln seit Jahren unter den Top 20. Er beschäftigt sich vornehmlich mit physikalischen Phänomenen in der Natur.
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Eliasson, der 1967 in Kopenhagen geboren wurde und seit 1995 in Berlin ein Studio betreibt, ist ein Künstler, bei dem Internationalität und Interdisziplinarität zusammentreffen, ohne das Publikum außer Acht zu lassen. Im Gegenteil: Präsentationen wie eine Monumentalinstallation eines Sonnenaufgangs in London, schmelzende Eisberge in Kunsträumen und seine eindrucksvollen Kunstlandschaften in Bregenz schaffen stets Verbindungen zwischen Natur, Kunst und Architektur, die für die Betrachter direkt erfahrbar sind, ohne banal zu wirken.
„Sinnlich erfahrbare Modellierungen“
„Basierend auf wissenschaftlichen Untersuchungen, sowie philosophischen und wahrnehmungstheoretischen Modellen schafft Olafur Eliasson komplexe, sinnlich erfahrbare Modellierungen der Parameter Zeit und Raum - ganz im Sinne der inspirierenden umfassenden Werkidee von Friedrich Kiesler“, heißt es 2006 bei der Zuerkennung des österreichischen Friedrich Kiesler-Preises für Architektur und Kunst.

APA/EPA/Tim Brakemeier
Eliasson legt Wert auf interdisziplinäres Arbeiten.
Seine Arbeiten umfassen Installation, Malerei, Bildhauerei, Architektur, Fotografie und Film, seine bevorzugten Medien sind Wasser, Licht und Glas. Mit Spiegelungen und Reflexionen, Prismen und Kaleidoskopen erzeugt er mit simplen physikalischen Phänomenen hochkomplexe und publikumswirksame Kunstwerke.
Neben großen Einzelausstellungen wie im Museum of Modern Art in New York, in der Tate Modern in London oder 2003 im dänischen Pavillon auf der 50. Biennale von Venedig sind es vor allem prägnante Arbeiten im öffentlichen Raum oder ungewöhnliche Interventionen, die den 48-Jährigen zu einem populären Künstler machen.
„Your rainbow panorama“ ist ein 150 Meter langer Rundgang aus verschiedenfarbigem Glas auf dem Dach des Museums ARoS im dänischen Aarhus, für „Riverbed“ schuf er 2014 im Louisiana Museum in Kopenhagen eine künstliche Fels- und Schotterlandschaft, für „Ice Watch“ ließ er 2014 über 100 Tonnen grönlandisches Eis auf den Hauptplatz von Kopenhagen bringen und dort als mahnende Erinnerung an den fortschreitenden Klimawandel schmelzen.
Zu den Auszeichnungen des in Berlin und Kopenhagen lebenden Künstlers zählen neben dem Kiesler Preis der Goslarer Kaiserring, eine der weltweit wichtigsten Auszeichnungen für moderne Kunst, sowie der ihm zusammen mit dem dänischen Architekten Henning Larsen für das Konzerthaus Harpa zugesprochene Mies van der Rohe Award für zeitgenössische Architektur.
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