Nach mehreren Verschiebungen abgesagt
Die Apokalypse ist nicht verschoben, sie fällt aus. Zu dieser späten Erkenntnis kommt der US-Prediger Harold Camping. Der 90-jährige Apokalyptiker aus Kalifornien hatte jahrzehntelang vor dem Weltuntergang gewarnt und diesen auch terminisiert - Mitte März kam er jedoch zu dem Entschluss, dass er sich geirrt hat.
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Camping ruderte laut „Spiegel“ (Onlineausgabe) zurück und gab sich prophezeiungsmüde: Er sehe keine neuen Hinweise auf ein baldiges Ende der Erdbevölkerung. Weiterhin würde er auch nicht mehr nach weiteren Zeichen für die Apokalypse Ausschau halten.
Termin mehrmals verschoben
Laut seiner ursprünglichen Berechnung sollte die Welt bereits 1988 ihren Betrieb einstellen. Als es in dem Jahr nicht zu der erwarteten Katastrophe kam, gab er den 21. Mai 2011 als neue Endzeit an. Da dieses Datum ebenfalls ohne Armageddon verstrich, folgte der 21. Oktober des vergangenen Jahres als Ausweichtermin. Auch dieser Tag ging ohne ernsthaften Weltuntergang über die Bühne.
Enttäuschte, ausgebeutete Anhängerschaft
Campings treue Anhänger waren aufgrund der nicht eintreffenden Apokalypse am Boden zerstört. Viele hatten im Vorfeld des erwartenden Weltuntergangs nicht nur ihren Job gekündigt, sondern auch teilweise ihr gesamtes Vermögen dem US-Prediger gespendet. Der Kalifornier benutzte die zahlreichen Dollarmillionen dazu, um auf mehr als 5.000 Plakatwänden vor der vermeintlichen Katastrophe die US-Bevölkerung zu warnen.
Camping gestand auf seiner offiziellen Website ein, durch die Geschehnisse am 21. Mai Demut gelernt zu haben. „Wir müssen offen zugeben, dass wir keine neuen Hinweise auf das Ende der Welt haben“, teilte der 90-Jährige mit. Die angeblich von den Mayas für den 21. Dezember 2012 prophezeite Apokalypse ließ er unkommentiert.
Auch Maya-Kalender keine Untergangsprophezeiung
Das Prophezeien des Weltuntergangs ist keinesfalls eine moderne Erfindung - bereits in der Antike wurde das Ende vorausgesagt. Dass stete Ausbleiben der Apokalypse entmutigte aber weder Theologen, Astronomen und Wahrsager noch ihre Anhänger, die den Prognosen, so absonderlich sie auch sein mochten, Glauben schenkten. Wissenschaftler sind sich jedoch einig, dass auch am 21. Dezember die Welt nicht untergehen wird, wie von vielen Menschen aus dem Maya-Kalender interpretiert wird.
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