Genozid-Verdächtiger aus Ruanda in Belgien festgenommen

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Ein mutmaßlicher Mittäter des Völkermords in Ruanda ist gestern auf dem Flughafen von Brüssel in Belgien festgenommen worden. Der 51-jährige Thaddee Kwitonda sei zuvor aus Uganda ausgewiesen worden, teilte das belgische Außenministerium mit.

Kwitonda, der nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga neben der ruandischen auch die belgische Staatsbürgerschaft besitzt, habe sich in Uganda illegal aufgehalten. Das Ministerium teilte weiter mit, die belgische Justiz untersuche schon seit mehreren Jahren Kwitondas Verwicklung in „schwere Verletzungen der internationalen Menschenrechte in Verbindung mit dem Völkermord und anderen Massakern, die 1994 in Ruanda verübt wurden“.

Geschätzte 800.000 Menschen vom Stamm der Tutsi und moderate Hutus kamen bei den Auseinandersetzungen ums Leben. Kwitonda war im Jahr 2001 von der UNO entlassen worden, für die er im Auftrag der Verteidigung Fakten für das Tribunal zum Völkermord in Ruanda gesammelt hatte. Ihm und drei ebenfalls entlassenen Kollegen war eine Beteiligung an den Verbrechen vorgeworfen worden.