Ende des 5. Jahrhunderts gegründet
Die Wüstenstadt Timbuktu liegt im Norden des bitterarmen westafrikanischen Landes Mali. Die „Perle der Wüste“, wie Timbuktu auch genannt wird, zählt seit 1988 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
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„Timbuktu war eine intellektuelle und spirituelle Kapitale und ein Zentrum für die Verbreitung des Islam in ganz Afrika im 15. und 16. Jahrhundert“, schreibt die UNESCO über die Stadt. Timbuktus drei große Moscheen erinnern an dieses „Goldene Zeitalter“. Timbuktu soll am Ende des 5. Jahrhunderts durch Tuaregs gegründet worden sein, die nach einer Wanderung von 250 Kilometern ein Lager errichteten. Dieses wurde von einer alten Frau, Buktu, bewacht. Nach und nach wurde daraus Tim-Buktu - Buktus Ort.

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Timbuktu aus der Ferne betrachtet
Goldenes Zeitalter im 16. Jahrhundert
Mit der Sankore-Universität und zahlreichen Schulen war Timbuktu einst ein Treffpunkt der Korankundigen. Rund 25.000 Studenten und Schüler sollen dort einmal ausgebildet worden sein. Gelehrte, Ingenieure und Architekten aus verschiedensten Regionen Afrikas strömten nach Timbuktu, um ihr Wissen zu erweitern. Bald kamen auch Reisende aus fernen Ländern in die Stadt der weisen Männer.
Goldene Zeiten erlebte Timbuktu vor allem in der Zeit der Askia-Dynastie im 16. Jahrhundert. Das Songhaireich unterhielt kulturelle Bande und Handelsbeziehungen mit Nordafrika, Europa und dem Nahen Osten. Kämpfe im Land und die zunehmende Bedeutung der Seewege nach Westafrika führten zum allmählichen Niedergang des Imperiums.
Hunderte „kleine“ Heiligengräber
Die am Nordufer des Niger gelegene Wüstenstadt hat laut Experten neben den 16 großen Hunderte weitere Heiligengräber. Dem Experten zufolge werden die Heiligen von der Bevölkerung als Beschützer der Stadt verehrt. Zudem würden die teils außerhalb der Stadt gelegenen Gräber angerufen, um etwa um Regen, eine gute Ernte oder Glück in der Ehe zu bitten.
Ebenso wie die drei großen Moscheen stammen die meisten Heiligengräber aus der Blütezeit der Stadt zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert, als sie ein wichtiger Knotenpunkt der Karawanenstraßen und ein Zentrum der islamischen Gelehrsamkeit war. Neben den Mausoleen und Moscheen in der charakteristischen Lehmbauweise verfügt die Stadt über einen einzigartigen Schatz arabischer Manuskripte. Nach der Besetzung Timbuktus durch die Islamisten der Gruppierung Ansar Dine Anfang April brachten die Bibliothekare einen Teil der Sammlung an einem geheimen Ort in Sicherheit.
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