Deutscher neuer Chef der Glaubenskongregation?

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Der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller soll nach Medienberichten in den nächsten Tagen zum Präfekten der einflussreichen Glaubenskongregation im Vatikan ernannt werden. Das berichten übereinstimmend mehrere Zeitungen in ihren Samstag-Ausgaben. Müllers Sprecher sagte der Nachrichtenagentur dpa, dass die Berichte von der Diözese nicht kommentiert würden.

Formal das dritthöchste Amt

Nach Angaben des „Straubinger Tagblatts/Landshuter Zeitung“ werde die Abberufung nach Rom nächste Woche bekanntgegeben, laut „Passauer Neue Presse“ wird das voraussichtlich schon am Montag sein. Die „Süddeutsche Zeitung“ schreibt: „Der Bischof aus der Oberpfalz, der dann schon bald Kardinal würde, hätte nach dem Papst und dem Kardinalstaatssekretär das formal dritthöchste Amt der römischen Kurie inne.“

Joseph Ratzinger war bis zu seiner Wahl zum Papst 2005 selbst mehr als zwei Jahrzehnte lang Präfekt der Glaubenskongregation gewesen. Seitdem führt Kardinal William Levada (76) das Gremium.

Enge Verbindung zu Müller und Regensburg

Es gibt bereits seit langer Zeit Spekulationen darüber, dass Papst Benedikt XVI. den in Deutschland umstrittenen Bischof nach Rom holen will. In seinem Bistum ist er insbesondere wegen einer umfassenden Umgestaltung der katholischen Laienräte früher scharf kritisiert worden.

Der Pontifex hatte schon immer eine enge Verbindung zu Müller, der früher Dogmatikprofessor in München war. So nahm Ratzinger 2002 auch persönlich als Kurienkardinal an der Bischofsweihe Müllers im Regensburger Dom teil. Der Papst ist der Stadt in der Oberpfalz auch deshalb eng verbunden, da sein Bruder Georg Ratzinger in Regensburg wohnt und er selbst früher an der Regensburger Universität lehrte.